Stadthagen: Helmut-Paul-Sportanlage auf dem Prüfstand

Sollte die Helmut-Paul-Sportanlage an der Vornhäger Straße geschlossen werden, müssten die betroffenen Sportler ins Jahnstadion umziehen. Das dann ehemalige Paul-Gelände stünde für Wohnbebauung zur Verfügung. „Oder auch gewerbliche Nutzung“, sagt CDU-Fraktionschef Heiko Tadge. Möglich wäre das vor dem Hintergrund eines Bebauungsplanes, der noch unter Manfred Fellmann aufgestellt wurde, dem Vor-Vorgänger der jetzigen Bauamtschefin Mei-Ing Ruprecht. Auch interessant: Stadthäger Bürgermeisterkandidat Janisch will Bahnanbindung in den Fokus rücken Man wolle die Vereine von der Vornhäger Straße nicht vor vollendete Tatschen stellen, sagt Tadge weiter. „Erst mal ist es ja nur ein Prüfauftrag.“ Aber: „Wir sind uns recht sicher, dass die Auslastung da im Vergleich zu früheren Jahren zurückgegangen ist.“ Vereine hätten Nachwuchsprobleme, gründeten Spielgemeinschaften, um in ihren Ligen überhaupt antreten zu können. Ergo bräuchten sie auch weniger Platz. Mit dem Umzug ins Jahnstadion würde die Stadt Reinigungs- und Instandhaltungskosten sparen, im Idealfall gleichzeitig Geld durch Verpachtung oder Gewerbesteuer verdienen. Hintergrund dieser Überlegungen ist natürlich die desaströse Haushaltslage der Kreisstadt. Die Teams, um die es geht, sind Rot Weiß und SV Union Stadthagen, die Herrenmannschaften spielen jeweils in der zweiten und vierten Kreisliga. „Sportlich spielt das keine große Rolle, was da passiert“, sagt ein Kenner der Schaumburger Fußballszene. Und tatsächlich hätten alle Stadthäger Mannschaften Nachwuchsprobleme, also auch der FC, der im Jahnstadion zu Hause ist. „Union hat schon mal eine Mannschaft vom Wettbewerb zurückgezogen, weil sie nicht genügend Leute zusammenbekommen hat“, so der Insider weiter. Helmut Paul posthum geehrt: Die Anlage gab es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg, vermutet der ehemalige Hauptverwaltungsbeamte Fritz Wehling. „Ich habe da als Kind in den Fünfzigern schon trainiert.“ Lange Zeit war es die einzige Anlage dieser Art in Stadthagen, und lange Zeit war sie namenlos oder wurde schlicht „Sportplatz an der Vornhäger Straße“ genannt. Die Widmung folgte im Mai 2006 auf einen Antrag des Kreissportbundes hin. Der hauptberuflich beim Amtsgericht beschäftigte Helmut Paul sollte damit für seine ehrenamtlichen Verdienste im sportlichen Bereich posthum geehrt werden. Paul war Vorsitzender des Sportgerichtes beim hiesigen Ableger des Niedersächsischen Fußballverbandes und jahrzehntelang Vorsitzender des FC Stadthagen. von Jan-Christoph Prüfer