Stadthagen: Restaurant Mercado verteilt warme Suppe an Obdachlose

„Die Idee ist mir letzte Woche gekommen, als ich mit einem Obdachlosen gesprochen habe, der hier immer vor dem Telekom-Laden sitzt“, weiß Levent Tarak vom Restaurant Mercado. Es gebe viele Leute, die aus verschiedenen Gründen Hilfe gebrauchen könnten. Die Corona-Krise würde das noch verstärken, schließlich seien viele Menschen in Kurzarbeit. Mit seiner warmen Suppe möchte der Gastronom ihnen etwas Gutes tun. Helfen auch in schwierigen Zeiten: Auch wenn die Zeiten für ihn selbst gerade nicht einfach sind – sein Restaurant war seit August aufgrund eines Wasserschadens geschlossen und hat erst im Januar zumindest mit einem Abhol- und Lieferdienst wieder geöffnet –, sei nicht zu helfen keine Option für ihn. Gesund zu sein und genug zu essen zu haben, sei das Wichtigste. „Ich sage immer, der reichste Mann ist der, der gesund ist und zu Hause einen vollen Kühlschrank hat“, so Tarak. Finanzielle Unterstützung erfährt der Restaurant-Betreiber bei der Aktion durch Hansjörg Bésuch von der gleichnamigen Tanzschule. „Meine Schüler haben mir so gut durch diese schwere Corona-Zeit geholfen. Da möchte ich einen Teil an die Allgemeinheit zurückgeben“, sagt Bésuch. Die Vorratsräume sind laut Tarak voll. Je nachdem, wie groß die Nachfrage sei, werde aber auch noch ein zweites Mal eingekauft. To-Go-Angebot: Von 12 bis 20 Uhr können sich Bedürftige ihre Suppe abholen. Interessierte müssen nichts weiter mitbringen. „Wir haben genug Behälter und Löffel da. Es soll etwas Deftiges für die kalten Tage sein, das satt macht“, fügt der Gastronom an. Heute gibt es deswegen Linsensuppe mit Fleischeinlage. In den nächsten Tagen könne sich das aber auch ändern. Damit Aktionen wie diese in der Corona-Zeit umgesetzt werden können, ist es Tarak zufolge wichtig, dass die bestehenden Regeln von allen eingehalten werden. „Es ist ein reines To-go-Angebot. Die Menschen holen sich ihre Suppe, nehmen sie mit und essen sie dann woanders“, so der Restaurant-Inhaber. Sie dürfe nicht vor dem Haus verzehrt werden, um Ansammlungen von Menschen zu vermeiden. Lesen Sie auch: Bis zu minus 20 Grad: So wird Obdachlosen in Stadthagen geholfen von Lars Grimpe