Stadthagen: Unverpackt-Laden „Natürlich lose“ öffnet Samstag zum letzten Mal

Die vergangenen zwölf Monate waren anstrengend für Monika Wenn. Missen möchte die Initiatorin des Stadthäger Unverpackt-Ladens „natürlich lose“ die Zeit trotzdem nicht – auch wenn sie den Betrieb aufgrund der wirtschaftlichen Lage schweren Herzens einstellen muss. Der Laden an der Kreisstraße 20 hat am Samstag, 27. März, von 10 bis 14 Uhr zum letzten Mal geöffnet. „Die Zeit vom 1. Juni bis heute ist eine wirklich beeindruckend gewesen“, sagt Wenn, die den Betrieb unter durch Corona erschwerten Bedingungen aufgenommen hat. Es sei ihr nämlich eine Herzensangelegenheit, Schaumburgern ihr Credo eines plastikfreien Lebens näherzubringen. Und dies sei eben nur zu schaffen, indem man erst gar kein Plastik einkaufe – was im Supermarkt schwierig sei. Crowdfunding-Aktion brachte nur 6000 statt der angestrebten 15000 Euro: Nachdem die Crowdfunding-Aktion nur gut 6000 statt der angestrebten 15000 Euro eingebracht hatte, gab die Nienstädterin nicht auf. Kurzerhand setzte die zweifache Mutter die Idee eines Vereins um. Im Mai 2020 meldete sie sich mit „Naturverbunden leben in Schaumburg“ zurück. Und nur wenige Wochen später, am 2. Juni, konnte Wenn mit ihren Mitstreitern die Eröffnung feiern, obwohl es eine richtige Feier Corona-bedingt nicht geben konnte. Mit einer Begrüßungs-Apfelschorle ging es los. Die Mitglieder setzten in dem 40 Quadratmeter großen Laden auf regionale Versorger, weil somit viel Verpackungsabfall und unnötige Wege gespart würden. Dieses Ziel habe sie erreichen können, so Wenn. So seien 30 Prozent der unverpackten Ware aus der Region bezogen worden. Mehr dazu: Das sind die Corona-Hotspots in Schaumburg „Obwohl die schwierigen Anfänge sich wie erwartet nach fast einem Jahr positiv entwickelt haben, wird der Betrieb eingestellt. Rund 1000 ehrenamtliche Stunden wurden hier geleistet und investiert“, fasst Wenn abschließend zusammen. Die Kunden von „Natürlich lose“ müssten aber mittlerweile nicht auf den „unverpackten Einkauf“ verzichten. Mit dem Laden „unverpackt und gut“ in Bückeburg sei die Versorgung gesichert. Von Mira Colic