Stadthagen: Wie wohnt es sich in Zukunft in der Kreisstadt?

Das von der Stadthäger Verwaltung beauftragte Hamburger Büro ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung erarbeitet derzeit die Situationsanalyse, also den Ist-Zustand. „Mit deren Abschluss ist voraussichtlich im Februar zu rechnen“, sagt Stadtsprecherin Bettina Burger. Denn es gelte, zahlreiche Aspekte miteinzubeziehen. Zweiter Schritt: Wohnungsmarktprognose: Welche Rahmenbedingungen liegen vor? Um diese Frage zu beantworten, werden Flächennutzungs- und Bebauungspläne sowie Baulückenkataster nach Flächen für den Wohnungsbau überprüft und begutachtet, so Burger. Wie sind die Bestandsstruktur und das Wohnungsangebot? Wie sieht die Bevölkerungsentwicklung (siehe Kasten) aus, mit der wiederum die Wohnungsnachfrage einhergeht? Die Experten analysieren die Miet- und Kaufpreise in Stadthagen, und führen Gespräche mit Miet- und Eigentümervereinen, Verwaltern, Bauträgern, Projektentwicklern, Banken, Wohnungswirtschaft (Kreiswohnungsbaugesellschaft), sozialen Trägern und Ortsvorstehern. Immobilienmakler Carsten Winkelhake hatte beispielsweise im Gespräch mit dieser Zeitung bereits über Stadthagens Chance gesprochen, Berufstätige aus dem Umfeld Hannovers anzuziehen, weil Bauplätze in der Landeshauptstadt kaum noch bezahlbar seien. In einem zweiten Schritt geht es um eine Wohnungsmarktprognose. „Diese beinhaltet eine Bevölkerungsprognose, Wohnungsmarktprognose sowie den segmentspezifischen Neubaubedarf. Hierbei werden Bedarfe für Geschosswohnungsbau, Einfamilienhäuser, Doppelhäuser, Reihenhäuser – kleine Wohnungen, große Wohnungen – geförderter Wohnraum und so weiter konkretisiert“, erklärt Burger. Kein Stillstand: Aus all diesen Punkten werde eine Ziel- und Handlungskonzeption entwickelt (Stärken- und Schwächen-Analyse, Maßnahmen und Instrumentenentwicklung, Handlungsempfehlungen, Priorisierung potenzieller Maßnahmen). Während der Konzepterstellung gibt es allerdings keinen Stillstand in Sachen Wohnraumbeschaffung. So ist beispielsweise in Enzen mit Wahlmanns Tor ein neues Baugebiet geplant. Die SPD hatte das Baugebiet Nr. 88 vor einem Jahr aufgrund von gestiegener Nachfrage wieder auf den Plan gebracht (wir berichteten). Das Gebiet muss erschlossen werden. „Dies setzt entsprechenden Grunderwerb seitens der Stadt voraus. Entsprechende Gespräche werden derzeit geführt“, so Burger. Und an der Krummen Straße gehen die Arbeiten für das Projekt „Wohnen am Nordwall“ weiter. Die Schaumburger Wohnungsbaugesellschaft errichtet dort im Auftrag der Stadt auf 1200 Quadratmeter 15 Wohnungen. Lesen Sie auch: So will Stadthagen auf strukturelle Herausforderungen reagieren von Stefan Rothe