Stadthagens Blumenhändler hoffen auf Geschäftsöffnung

Die mögliche Öffnung sorgt für Erleichterung bei den Stadthäger Händlern. „Lebensrettung!“, begrüßt Holger Hochmuth das Vorhaben. Die Wortwahl trifft nicht nur auf das derzeit umsatzschwache Geschäft des Blumenhändlers zu, sondern auch auf die Pflanzen. Die Natur nimmt ihren Lauf, die Narzissenknospen brechen auf, die Hyazinthen wachsen. „Ab März drückt die Ware in den Markt“, sagt Hochmuth. Und dann sollen die Frühblüher schließlich in Pflanzschalen und Blumenvasen Freude bereiten – und nicht als Abfall verfaulen. Der Wochenmarktstand von Holger Hochmuth, der derzeit nur Kartoffeln, Honig und Eier bietet, gewinnt ab Monatsmitte also vielleicht wieder an Vielfalt und Farbe – mit Tulpen, Osterglocken und Hornveilchen. Die Blumen produziert der gelernte Gärtner mit Geschäft in Meerbeck nicht selbst, sondern kauft die Ware bei heimischen Großgärtnereien. Zunächst keine Euphorie: Nur ein paar Schritte vom Wochenmarkt entfernt liegt an der Echternstraße das kleine Floristik-Geschäft „Der Clou“. Die in Aussicht gestellte baldige Öffnungs-Erlaubnis löst bei Inhaberin Gabriele Schaak, seit 27 Jahren in Stadthagen tätig, zunächst keine Euphorie aus. Sie verkauft nicht dutzendweise Primeltöpfe, sondern gestaltet Gestecke und bietet Dekoartikel an. Und derzeit könne sie bei geschlossenem Großhandel noch nicht einmal Gefäße kaufen. Sie will sich, falls die Öffnung im Februar kommt, kurzfristig entscheiden, ob sie ihren Laden wieder aufschließt. Bestellungen nimmt sie nach wie vor an. Bus- und Taxiunternehmen in Stadthagen leiden im Corona-Lockdown Haarige Situation: So kommen Stadthäger ohne Friseur zurecht Mahnwache auf Marktplatz: Einzelhändler machen auf Situation im Lockdown aufmerksam Freude über die wohl kommende Erlaubnis zur Ladenöffnung herrscht in der Gärtnerei und im großen Stadthäger Blumenfachgeschäft Roy an der Krebshäger Straße. Aktuell darf nur ein Kunde den Laden betreten und dies auch nur ein paar Schritte weit. Den mit Plexiglas geschützten Verkaufsplatz haben Roys nach vorn verlegt, den ganzen Raum umgestaltet. Vor dem Geschäft steht ein Tisch mit Desinfektionsmittel und Klingel, in Regalen und Körben leuchten die ersehnten Frühlingsboten, Krokusse und Märzenbecher, Schneeglöckchen, Tulpen und Glockenblumen. Alles kann man auch jetzt schon erwerben, „am besten auf Vorbestellung“, sagt Brigitte Roy, damit es vor dem Geschäft keinen Stau gibt. Nur ein Familienmitglied darf ins Geschäft: Die Draußen-Szenerie ergänzt eine gepolsterte Bank, vornehmlich für Kunden, die Blumenschmuck für eine Beerdigung bestellen möchten. Denn: Selten wird die Auswahl allein entschieden, aber nur ein Familienmitglied darf ins Geschäft. Ist jemand an Covid-19 verstorben und liegt somit eine besondere Ansteckungsgefahr vor, teile der Bestatter dies dem Geschäft mit, berichtet Roy. Dann würde der Laden noch einmal besonders desinfiziert. Ein Geschäft mit leichterem Herzen ist der 14. Februar. Ein Schild weist darauf hin, dass das Blumengeschäft am Valentinstag geöffnet ist. Aber: Der Blumenkauf oder die Bestellung am Tag vorher ist empfehlenswert. Der Pflanzenhof Stadthagen hat noch bis Ende Februar geschlossen. Inhaber Peter Sprengel hofft aber, dass es Anfang März endlich wieder losgehen kann. Von Vera Skamira