VW bestätigt Sitzfertigung bei Faurecia in Stadthagen

„Es handelt sich um eine zweite Fertigungsoption, um mögliche Qualitäts- und Lieferengpässe auszugleichen“, so der Sprecher wörtlich. Im Klartext: Volkswagen will gewappnet sein, falls der bisherige Lieferant Sitech in Hannover ausfällt. Etwa, weil Mitarbeiter dort mit einem Streik die Produktion lahmlegen. Die Eskalation hat eine Vorgeschichte: Sitech hatte unlängst die Aufträge für den künftigen Elektrobulli ID Buzz und für die nächste Transporter-Generation T.7 verloren. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen, wie es heißt. Mittelfristig könnte dies die Schließung des hannoverschen Standortes mit seinen 470 Arbeitsplätzen bedeuten. Pikant: Sitech ist eine hundertprozentige Volkswagen-Tochter. Zusammenarbeit mit Sitech auf dem Prüfstand: Vor dem Hintergrund dieser Gemengelage stellt VW nun auch die Zusammenarbeit mit Sitech bei den Sitzen für den T.6 auf den Prüfstand – der letzte verbliebene Auftrag. Der Fahrzeughersteller ist eigentlich noch bis zum Jahr 2024 vertraglich an seinen Stamm-Zulieferer gebunden, will die Situation aber „neu bewerten“. Und zwar „ergebnisoffen“, so der Sprecher. Im Ergebnis könnte das bedeuten, dass die laufende Sitzproduktion kurzfristig nach Stadthagen verlegt wird. Dort wurden von Faurecia bereits im großen Stil Leiharbeiter eingestellt, die offenbar in der Lage wären, die Fertigung von einem auf den anderen Tag zu übernehmen. Fotos, die die IG Metall am Dienstag aus dem Werk vorgelegt hat, zeigen Förderanlagen und montierte Komplettsitze. Verhärtete Fronten: Volkswagen begründet sein Vorgehen auch mit angeblichen Qualitätsproblemen bei Sitech. Dem Vernehmen nach gibt es noch weitere Gründe, die zu einer Verhärtung der Fronten beigetragen haben. Von Marc Fügmann Mehr zum Thema: Faurecia soll am Standort Stadthagen Sitze für den Bulli bauen Faurecia schließt Standort

Neue Produktionslinie - VW bestätigt Sitzfertigung bei Faurecia in Stadthagen