VfL Stadthagen und Post SV Stadthagen wollen Mitgliedern Vereinsgebühren erlassen

„Ganz so einfach ist das nicht, wir stehen deswegen in ständigem Austausch mit dem Finanzamt“, so VfL-Stadthagen-Vorstand Tobias Baumgarten zu der Möglichkeit den Mitglieder des VfL Stadthagen Gebühren zu erlassen. Von dort aus habe man nämlich signalisiert, es könne Probleme mit der Gemeinnützigkeit des Vereins geben. Jetzt sucht der VfL andere Wege. „Wir könnten zum Beispiel die Mitgliedschaft aktiver Mitglieder auf passiv umstellen“, sagt Baumgarten. Der Verein habe den Mitgliedern außerdem kundgetan, sie sollen sich melden, „wenn es wegen Corona eng wird“. Diesen Grund nämlich kann man durchaus beim Finanzamt geltend machen, um Mitgliedsbeiträge auszusetzen, sagt Baumgarten. Versammlung soll stattfinden: Gemeinsam entscheiden sollen die VfL-Sportler und -Förderer bei der zunächst vorsichtig und unter Vorbehalt für April oder auch Mai anberaumten Jahresversammlung. 2020 fiel diese aus. „Aber dieses Jahr müssen wir wieder, es stehen Dinge an, die wir nicht mehr aufschieben können“, sagt VfL-Vorsitzender Baumgarten. Dazu gehöre eine Satzungsänderung. Die Versammlung soll entweder mit digitalen Hilfsmitteln stattfinden oder, sofern möglich, draußen und mit genügend Abstand. Baumgarten wäre das lieber. „Wir haben viele ältere Mitglieder.“ Großes Minus aus 2020: Auch der Post SV überlegt, wie es mit den Vereinsbeiträgen weitergeht. Im zweiten Halbjahr 2020 habe man die Gebühren für die „ganz Kleinen“ erlassen, sagt der Vorsitzende Dirk Dehne. Das Verfahren in diesem Jahr sei noch unklar, es gebe unterschiedliche Vorschläge zum Thema. Bei einer Sitzung im April soll eine Entscheidung fallen. Aus dem vergangenen Jahr gehe der Post SV mit einem vierstelligen Minus. Einnahmen fehlen zum Beispiel aus zeitlich begrenzten Angeboten auch für Nicht-Mitglieder wie Hocker- oder Rückengymnastik. Sparen könne man etwa, weil die Stadt die Hallengebühren reduziert habe. Ärgerlich sei dagegen, dass der Mitgliedsbeitrag für den Landessportbund sogar noch gestiegen sei. Lesen Sie auch: W ie geht es den Stadthäger Sportvereinen in der Corona-Krise? Keine neuen Mitglieder: Wegen Corona Mitglieder verloren habe man nicht, sagt Dehne. Der Schwund sei auf dieselben Gründe zurückzuführen wie immer: Teenager, die die Schule beenden und wegziehen, Kleinkinder, die für das Mutter-Kind-Turnen zu alt geworden sind und so weiter. Prozentual stärker ins Gewicht fielen die Abgänge, weil in der Zeit des vollständig brachliegenden Sportangebotes auch keine neuen Mitstreiter hinzukommen. Der VfL Bad Nenndorf will seinen Mitgliedern die Beiträge während des Lockdowns zurückerstatten. Vereinssport in gewohnter Form sei seit Wochen nicht möglich und es sei ungewiss, wann der Normalbetrieb wieder starten kann, schrieb dazu der VfL-Vorsitzende Volker Thies in einer Pressenotiz. von Jan-Christoph Prüfer