Wintereinbruch in Stadthagen: Feiner Schnee hat für Schäden auf Dachböden gesorgt

„Wir haben reichlich Anrufe bekommen“, berichtet Dieter Ahrens, stellvertretender Obermeister der Dachdecker-Innung Schaumburg: „Dass sogenannter Flugschnee in Dächer eingedrungen ist, ist beim jüngsten Schneesturm vermehrt vorgekommen.“ Es habe sich bei dem Sturm mit ganz feinem Schnee um eine extreme Wetterlage gehandelt, „die so vielleicht alle zehn Jahre einmal vorkommt“, so Ahrens. Normalerweise seien die Flocken bei Schneefall größer und bleiben dadurch auf den Ziegeln. Eingedrungen sei der Schnee vor zwei Wochen ausschließlich bei alten Dächern, wo der Mörtel zwischen den Dachschindeln zerbröselt ist und Lücken freigibt. Bei neuen Dächern könne das nicht mehr vorkommen, erklärt Ahrens, denn seit etwa 20 Jahren sei es Standard, eine spezielle Schutzfolie unter den Dachziegeln anzubringen. Zu Einsätzen von Dachdeckern sei es nicht gekommen. „Das Einzige, was man machen kann, ist, den Schnee rechtzeitig zu beseitigen: rein in den Eimer und weg damit“, so der Experte. Das würden die Hausbesitzer in der Regel selbst machen. Dachboden im Auge behalten: Den gesamten Mörtel am Dach zu erneuern, wäre laut Ahrens ein völlig unangemessener Aufwand, „das stünde in keinem Verhältnis“. Insofern sei die entsprechende Lösung, bei einem solchen extrem seltenen Wettervorgang, rechtzeitig auf den Dachboden zu schauen und im Bedarfsfall den Schnee rasch zu beseitigen. Die andere Alternative sei die komplette Erneuerung des Daches, ergänzt der Innungs-Vize. Dass auch bei hiesigen Versicherungen Anrufe eingegangen sind, bestätigt Olaf Böhlke von der Stadthäger Filiale der Gothaer Versicherung. Bernd Wolf vom hiesigen D.A.S.-Versicherungsbüro setzt hinzu: „Dass es zu Feuchtigkeitsschäden gekommen ist, war tatsächlich bei einigen ein Problem.“ Allerdings sei ein solches Ereignis nicht versichert, erläutert Böhlke: „Es handelt sich um die Folge von Verschleiß, nämlich durch den zerbröckelten Mörtel, und um keinen Sturmschaden“, weiß Böhlke, deshalb greife die Gebäudeversicherung nicht. Daher habe es bei den Versicherungen auch nicht allzu viele Anrufe gegeben, „die meisten wissen, dass die Versicherung hier nicht greift“. Von Stefan Rothe Bis zu minus 20 Grad: So wird Obdachlosen in Stadthagen geholfen Wintereinbruch in Stadthagen: Wer muss eigentlich wann zur Schaufel greifen?