Wintereinbruch in Stadthagen: Wer muss eigentlich wann zur Schaufel greifen?

Wer muss wann wo den Schnee schippen? Diese Frage stellen sich aktuell viele Stadthäger. Eigentlich ist das ganz klar geregelt, sagt Immobilien-Makler Carsten Winkelhake mit Büro an der Obernstraße. Bei mehreren Mietern im Haus beauftragt die Hausverwaltung einen Räumdienst. Wohnt der Eigentümer mit im Objekt, ist der verantwortlich. Bei einem einzigen Mieter im Haus ist die Räumpflicht vom Vermieter auf den Bewohner übertragen. Wohin mit dem Schnee? Aus eigener Erfahrung weiß Winkelhake allerdings: „Das klappt fast nie.“ Bei der aktuellen Lage komme auch die Heftigkeit hinzu. „Viele haben sich einfach verkalkuliert und gedacht, einen richtigen Winter gibt es eh nicht mehr. Und jetzt ist er da und die Firmen kommen nicht mit dem Wegräumen hinterher.“ Wobei sich wegen der schieren Menge und den anhaltend niedrigen Temperaturen die Frage stellt: Ob als Privatperson oder als Arbeiter im Auftrag, wenn man denn Schnee schaufelt, wohin dann damit? Wenig öffentliche Parkplätze: Bürgermeister Oliver Theiß reagierte bei Facebook, gleich als die Flocken niedergingen. „Es lässt sich leider nicht vermeiden, dass sich durch die Räumung auf den Hauptstraßen im Einmündungsbereich zu Nebenstraßen Schneehaufen bilden, die das Ein- und Ausfahren in diese Straßen beziehungsweise aus diesen Straßen heraus erschweren“, schrieb er in einem Post. Er bat Anwohner, diese Bereiche selbst vom Schnee zu befreien. Aber: „Bitte befördern sie den Schnee nicht einfach zurück auf die Hauptstraße.“ Nur – wohin sonst? Das Entsorgungsproblem zeigt sich auch an anderer Stelle. Öffentliche Parkplätze sind rares Gut. Auf vielen, so etwa entlang der Bahnhofstraße, türmt sich der Schnee. Lesen Sie auch: Warum Supermarkt-Parkplätze geräumt sind, Nenndorfer Nebenstraßen aber nicht Herr der Lage: Ähnlich sieht es vor einigen Geschäften der Innenstadt aus. Räumpflicht hätten eigentlich die Inhaber. Ein unglückliches Zusammentreffen mit dem Corona-Lockdown, denn die meisten Läden sind geschlossen, erklärt Immobilienexperte Winkelhake. Die Kreiswohnungsbaugesellschaft ist bei ihren 120 Häusern mit mehr als 800 Wohnungen Herr der Lage, sagt Geschäftsführer Heinz-Helmut Steege. „Wer raus will, kommt raus.“ Nur auf den Parkplätzen hätten die beauftragten Firmen wegen der abgestellten Autos mitunter passen müssen und die Mieter schippten selbst. Lesen Sie auch: Deshalb beschweren sich Rodenberger und Nenndorfer über den Winterdienst von Jan-Christoph Prüfer