Den Fans der „Roten“ wäre es am liebsten, beide würden verlieren. Doch das geht leider nicht. Also muss man sich für eine Variante entscheiden. Und das ist nicht so einfach. Mit einem Erfolg würde der jeweilige Sieger vielleicht schon fast unaufholbar davonziehen, wenn 96 seine eigenen Hausaufgaben morgen gegen Werder Bremen nicht macht. Bei einem Unentschieden behielte 96 Hamburg und Freiburg so oder so in Reichweite. Und den SC könnten die „Roten“ dann in zwei Wochen im direkten Duell noch überrunden. Ist also ein Remis das Beste für 96? Hinterher ist man schlauer.
Bei den Hanseaten ist die Stimmung nach zuletzt zwei Siegen richtig gut. Einen großen Anteil an dem neuen Wir-Gefühl rund um den HSV hat der neue Trainer: Bruno Labbadia. Der „Besessene“, wie das „Hamburger Abendblatt“ ihn kürzlich nannte, hat die Stimmung gedreht. „Wir haben einfach wieder Spaß, wir haben eine super Mannschaft. Der Glaube in unserem Team ist groß, dass wir in der Liga bleiben“, sagte Pierre-Michel Lasogga. Der erfahrene Coach habe nicht nur die erste Elf, sondern auch die „Aussortierten“ wieder motiviert, sagt Lasogga weiter, der sich „nicht so viele Gedanken um Abstiegskampf macht. Wir glauben an den Klassenerhalt.“
Labbadia selbst hat den Tunnelblick aufgesetzt. Alles, was vom Abstiegskampf ablenkt, verdrängt der Coach für den Saison-Countdown. „Ich konzentriere mich ganz auf die letzten Spiele“, sagt der 49-Jährige. „Es wird uns alles abverlangt werden.“ Der negative Druck auf ein Team sei etwas ganz anderes als Erfolgsdruck. „Da gibt es nichts Schlimmeres, alles andere ist Kindergeburtstag“, betonte er. „Ich erwarte keine Wunderdinge, sondern dass wir klar und konsequent den Weg weitergehen.“