Das sind die 96-Baustellen:
Tor: Der Nationaltorwart gehört zu den Besten der Liga und verpasste in den vergangenen vier Jahren nicht eine Minute im 96-Kasten. Zumindest auf dieser Position müssen sich die „Roten“ keine Sorgen machen.
Abwehr: Alternativen für die beiden Außenverteidiger Hiroki Sakai und Miiko Albornoz wären wünschenswert, stehen jedoch nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. In der Innenverteidigung ist 96 mit Marcelo, Christian Schulz und Felipe ordentlich aufgestellt. Nach seinem Kreuzbandriss steht auch Andre Hoffmann in der nächsten Saison wieder zur Verfügung.
Der 22-Jährige spielt am liebsten im Abwehrzentrum, kann aber auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Wenn 96 für die Defensive einkaufen geht, sollten ein Rechtsverteidiger und ein Innenverteidiger auf dem Zettel stehen.
Mittelfeld: Im zentralen, defensiven Bereich sind die „Roten“ mit Salif Sane, Manuel Schmiedebach und Leon Andreasen, wenn er einen neuen Vertrag erhält, zu dünn besetzt. Auf dieser wichtigen Schaltstelle braucht die Mannschaft noch Verstärkung. Das gilt auch für die Außenpositionen, wo 96 sich nach Alternativen für Edgar Prib und Leonardo Bittencourt umsehen muss.
Das größte Loch hinterlässt allerdings Lars Stindl im offensiven Bereich. Ihn zu ersetzen scheint unmöglich, da müssten die „Roten“ einen Glückstreffer landen. Sich darauf zu verlassen, dass Hiroshi Kiyotake die Stindl-Rolle übernehmen kann, wäre fahrlässig.
Angriff: Hier besteht der größte Handlungsbedarf. Problemprofi Nummer 1: Joselu. Der Spanier war mit seiner Einstellung im Abstiegskampf nicht zu gebrauchen und hat dadurch viel Kredit innerhalb der Mannschaft und bei den Fans verspielt. 96 müsste handeln, steckt jedoch in der Zwickmühle: Verkauft der Club den Stürmer, muss guter, zumindest gleichwertiger Ersatz her.
Das wird schwierig, denn Ende Mai haben die besten Angreifer längst bei anderen Vereinen unterschrieben. Vielleicht wäre es besser, wenn Trainer und Mannschaft versuchen, Joselu wieder auf Kurs zu bringen. Dass er kann, wenn er will, hat er schon bewiesen. Ob die „Roten“ noch weitere Stürmer verpflichten müssen, hängt davon ab, ob Jimmy Briand sich doch noch überreden lässt, bei 96 zu bleiben. So wie der Franzose zuletzt gespielt hat, würde er dem Team guttun. Mit Artur Sobiech steht zudem ein Spieler mit zumindest Joker-Qualitäten bereit. Ein neuer Vertrag für Didier Ya Konan macht wenig Sinn.