Nach seiner Einschätzung setzt die DFB-Elf derzeit Maßstäbe. „So, wie sie bei der WM aufgetreten ist, wie sie Fußball gespielt hat, ist sie auch ohne Titel die beste Mannschaft der Welt. Besser auch als Spanien“, urteilte Vogts in der „taz“.
Nach ihrem hart erkämpften Auftakterfolg am Freitag in Belgien (1:0) sieht Vogts die DFB-Elf auf gutem Weg Richtung EM 2012. „Die deutsche Mannschaft hat dort weitergemacht, wo sie in Südafrika aufgehört hat. Wir waren sehr beeindruckt, wie sie gegen starke Belgier gespielt hat. Es war für Deutschland ein wichtiger Schritt zum Gruppensieg“, sagte der 63 Jahre alte Fußball-Lehrer. 14 Jahre nach dem Gewinn der EM in England mit Vogts als Bundestrainer sei die DFB-Elf langsam aber sicher wieder reif für eine Trophäe. „Sie hat großes Potenzial. Wir können in aller Ruhe auf den nächsten Titel warten“, sagte Vogts am Samstag in der ARD-Sportschau.
Von diesem Niveau sei seine Mannschaft aus Aserbaidschan jedoch weit entfernt. „Ich hoffe, dass wir in vier bis fünf Jahren Anschluss an das europäische Mittelmaß gefunden haben. Nicht an die Spitze, das ist unmöglich, dafür wird zu wenig trainiert“, kommentierte Vogts. Nach mehrtägiger Vorbereitung im Europapark Rust gehe es am Dienstag für seine Profis in erster Linie darum, nicht Punkte, sondern Erfahrungen zu sammeln: „Aus dieser Partie sollen meine Spieler Lehren ziehen für ihre Zukunft.“
Ähnlich wie Vogts sieht auch Winfried Schäfer die Partie als Fortbildungsmaßnahme für den aserbaidschanischen Fußball. „Es bringt ja Berti Vogts nichts, immer gegen Lichtenstein zu gewinnen - je öfter man gegen Teams wie Deutschland, Spanien oder Italien spielt, desto besser werden die Spieler“, sagte der deutsche Trainer des FK Baku. Im Unterschied zu Vogts schließt Schäfer für Dienstag eine Überraschung aber nicht kategorisch aus. „Deutschland hat eine Supermannschaft, aber wenn Aserbaidschan in der Offensive schnell und in der Defensive konsequent ist, kann es seine Chancen haben“, befand Schäfer.
dpa