Sinnvoll oder gefährlich? Was Sie über den „Alufolientrick“ wissen sollten
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Bei dem Alufolientrick muss die Alufolie unbedingt auf die Außenseite der Fenster geklebt werden.
© Quelle: Christin Klose/dpa-tmn
Steigen draußen die Temperaturen, wird es auch in den eigenen vier Wänden zunehmend heißer und stickiger. Kaum etwas scheint gegen die Hitze zu helfen: Reißt man die Fenster auf, kommt nur warme Luft rein, und der Ventilator sorgt auch nicht wirklich dafür, dass die Wohnung abkühlt. Ein im Netz beliebter Soforthilfetrick verspricht, das Zuhause tagsüber kühl zu halten: der sogenannte Alufolientrick. Doch hilft die Methode wirklich – und ist sie sicher?
Alufolie am Fenster soll Hitze draußen halten
Die Wohnung wird durch die Hitze schnell aufgeheizt, da die Sonnenstrahlen auf die Fenster treffen. Wer Alufolie am Fenster anbringt, kann einen Teil der Sonne jedoch aussperren, wie das Onlineportal „Hausjournal.net“ informiert. Für den Trick können Sie einfach Alufolie aus der Küche oder Bastelalufolie verwenden. Ganz wichtig ist hierbei, dass die Alufolie unbedingt auf die Außenseite der Fenster geklebt werden muss, damit sich die Wärme draußen nicht zwischen Glas und Folie stauen kann.
Zum Anbringen der Alufolie am Fenster kann etwa Malerkrepp oder Gewebeklebeband genutzt werden. Eine etwas unauffälligere Alternative ist Haargel, denn das hält die Alufolie ganz unsichtbar und lässt sich auch rückstandslos wieder abwaschen. Die Alufolie sollten Sie laut „Hausjournal.net“ direkt morgens anbringen, damit die Tageshitze draußen bleibt.
Experte rät von Alufolientrick ab – und warnt vor „schweren Schäden“
Der Trick mag zwar vielversprechend klingen, ist aber nach Ansicht von Peter Huber, Präsidiumsmitglied des Bundesverbands Rollladen- und Sonnenschutz (BVRS) keine gute Idee. Er rät grundsätzlich davon ab, Alufolie bei Hitze auf die Fenster zu kleben: „Falsch angebrachte Folien können schwere Schäden hervorrufen – an der Fensterscheibe kann es unter Umständen zu einem Hitzestau kommen und sie kann folglich sogar zerspringen“, betont er gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Letzteres sei unter anderem von der Verglasungsart der Fenster oder von der Gebäude- und Fensterausrichtung abhängig.
Der Alufolientrick bereitet laut des Experten mitunter auch langfristig Ärger. Solche Tricks seien „insbesondere in Mietwohnungen häufig ungern gesehen, ebenso wie anschließend eingebrannte, hartnäckige Klebereste an den Fenstern“, sagt Huber. Stattdessen rät er zu maßgefertigten Sonnenschutzfolien, noch effektiver seien klassische Systeme wie Rollläden, um die Hitze draußen zu lassen. „Hilfreich ist außerdem, die Fenster den ganzen Tag über vollständig geschlossen zu halten, während abends und in den kühleren Morgenstunden gut durchgelüftet wird“, sagt er.
Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels wurde nicht erklärt, auf welche Fensterseite die Alufolie geklebt werden muss und welche Gefahren bei dem Trick unter Umständen drohen. Wir haben das ergänzt.