Gemüse säen, Kräuter pflanzen: Was im September im Garten zu tun ist
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Stimmen fröhlich: die Geschenke aus dem Garten, die es in diesem Monat reichlich gibt.
© Quelle: imago images/Westend61
Die Zeit der drückenden Hitze ist allmählich vorbei, und der Garten schenkt uns die Kraft des Sommers in Form frischer Früchte. Pflaumen wandern von der Hand in den Mund oder aufs Kuchenblech. Lange haltbar ist der süße Genuss jedenfalls nicht. Dafür können die Äpfel länger gelagert werden. Es reicht aus, nur die beschädigten Früchte schnell zu verarbeiten oder zu essen. Verständlich, dass eine reiche Ernte manchmal als zu viel des Guten erscheint. Spätestens, wenn im Winter selbst gemachtes Pflaumenmus geöffnet oder die Apfelschorle aus eigenem Saft gemixt wird, hat sich die Mühe gelohnt.
Einfacher geht es gemeinsam: Bei einem Spätsommerfest mit Freunden lässt sich zusammen ernten und werkeln. Wenn am Abend jeder mit Marmelade oder knackigen Äpfeln nach Hause geht, ist die Ernte wieder das, was sie sein sollte: ein genussvolles Geschenk aus dem Garten.
Schnelle Gemüse säen
Nach der Ernte ist vor der Ernte. Sobald sich Lücken in den Gemüsebeeten zeigen, kann nachgepflanzt werden. Bloß was? Für Klassiker wie den Grünkohl ist es schon zu spät. Doch die Familie der Kohlgewächse ist groß, auch die Asia-Salate zählen dazu: „Mizuna“, „Frizzy Lizzy“ oder „Red Giant“ sind nur einige Sorten, die jetzt noch direkt und draußen gesät werden. Sie entwickeln sich ähnlich schnell wie Radieschen.
Geerntet wird Blatt für Blatt und von außen nach innen. Die schnellen Blattgemüse sind eine ideale Beigabe zu Salat und schmecken leicht scharf. Nicht umsonst werden sie als Senfkohl bezeichnet. Sie mögen es milder? Dann wählen Sie Pak Choi. Er zählt auch zu dieser Pflanzengruppe, schmeckt aber mild und kann wie Mangold zubereitet werden.
Obstbäume schützen
Wenn die Blätter Ihrer Apfel-, Kirsch- oder Pflaumenbäume im Frühling regelmäßig von den Raupen des Frostspanners angefressen werden, können Sie dem Befall schon jetzt vorbeugen: Bringen Sie ab Ende des Monats Leimringe um den Stamm der Bäume an. So verhindern Sie, dass die weiblichen Raupen aus dem Boden in die Baumkrone kriechen, sich mit den männlichen Faltern paaren und ihre Eier an den Blattknospen ablegen. Daraus würde die nächste Frostspannergeneration im Frühling schlüpfen. Falls der Baum an einem Pfahl angebunden ist, wird auch darum ein Ring gelegt, damit die Raupen nicht auf diesem Weg in die Baumkrone gelangen.
Blumenkästen bepflanzen
Auf dem Balkon sind Pelargonien, Petunien oder Lobelien Garanten für Farbe und blühen den ganzen Sommer durch. Wenn ihre Pracht nachlässt, können Sie die Kästen neu und winterfest bepflanzen. Gut geeignet sind wintergrüne Stauden wie das Purpurglöckchen (Heuchera). Diese Gattung bietet viele unterschiedliche Blattfarben, die sich gut mit Blütenpflanzen wie der Besenheide (Calluna) kombinieren lassen und monatelang für Farbe sorgen. Am Rand des Kastens könnte dazu Kriechendes Bergbohnenkraut (Satureja spicigera) kombiniert werden. Seine Blüten bieten den Insekten im Spätsommer Nektar und Pollen. Ist es verblüht, macht sich das frostharte Kraut immer noch gut: Die Triebe hängen, wenn sie nicht für die Küche geerntet werden, dekorativ über den Kasten.
Zweijährige umpflanzen
Vergissmeinnicht, Fingerhut, Bartnelken oder Stockrosen gehören zu jenen Pflanzen, die in den ersten Monaten nach der Saat Blätter bilden und einwurzeln. Die Blüte bildet sich dann erst im zweiten Jahr. Statt sie selbst in Töpfe zu säen, kann man die Pflanzen diese Arbeit einfach selbst erledigen lassen: Oft vagabundieren diese Arten durch den Garten und samen sich selbst aus. Das ergibt meist charmante Überraschungen. Wo diese Pflanzen stören oder sie zu dicht aufgegangen sind, können sie umgepflanzt werden.
Der Spätsommer ist eine gute Zeit dafür: Nehmen Sie die Jungpflanzen vorsichtig, zum Beispiel mit einer Unkrautgabel, auf und setzen Sie diese dann an den gewünschten Platz. In den ersten beiden Wochen brauchen sie noch ein wenig Aufmerksamkeit, also Wasser. Sind sie jedoch an den neuen Standorten gut eingewurzelt, überwintern sie dort und bilden nächstes Jahr ihre Blüten.
Kräuter pflanzen
Für wärmeliebendes Basilikum neigt sich die Saison dem Ende zu – und es wird, bevor die Temperaturen nachts regelmäßig unter fünf Grad fallen, zu Pesto verarbeitet. Nutzen Sie den frei gewordenen Platz für Kräuter, die den Winter über draußen bleiben: Salbei zum Beispiel. Konkret ist es der Apothekersalbei (Salvia officinalis), der hierzulande winterhart ist. Wählen Sie graulaubige Sorten, wie zum Beispiel „Berggarten“. Sie trotzen dem Frost besser als Sorten mit mehr- oder purpurfarbigen Blättern.
Auch Schnittlauch und Zitronenmelisse können Sie in diesen Wochen noch pflanzen. Sie haben in dem noch warmen Boden gute Möglichkeiten einzuwurzeln und werden den Winter gut überstehen. Das gilt auch für die diversen Sorten der Minze. Da diese sich im Beet stark ausbreiten, sollten sie besser im Topf gehalten werden. Auch dort sind Minzen sehr frosthart.
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