Hecke schneiden: Darauf müssen Sie bei der Heckenpflege achten
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Nicht selten ein nachbarschaftliches Politikum: Gartenhecke (Symbolbild).
© Quelle: dpa
Hannover. Im Herbst dürfen Hecken wieder zurückgeschnitten werden. Die siebenmonatige Schonzeit im Frühling und Sommer gilt dem Tierschutz und darf nur für Pflegeschnitte durchbrochen werden. Ein starker Rückschnitt bis auf wenige Zentimeter über dem Boden ist also erst jetzt wieder erlaubt.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum richtigen Heckenschneiden im Überblick:
Wann darf ich meine Hecke schneiden?
Hecken dürfen in Deutschland nicht ganzjährig geschnitten werden. Im Frühling und Sommer gilt ein bundesweites Verbot, um Nistplätze und Lebensraum von Vögeln und Kleintieren zu schützen. Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) verbietet das Roden und starkes Zurückschneiden von Hecken, Gebüschen und anderen Gehölzen in Siedlungen und in der freien Landschaft im Zeitraum 1. März bis 30. September.
Folglich ist die Gartenarbeit zwischen 1. Oktober und 28. beziehungsweise 29. Februar erlaubt. Schönheitsarbeiten wie Form- und Pflegeschnitte dürfen jedoch das ganze Jahr über verrichtet werden, allerdings muss vorher sichergestellt sein, dass keine Tiere in der Hecke leben.
Wer die Schonzeit missachtet, dem drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Hecke im eigenen Garten, einem gepachteten Kleingarten oder auf freiem Feld befindet.
Wann sollte ich meine Hecke schneiden?
Die beste Zeit, um seine Hecke zurückzuschneiden ist im Frühjahr. Experten empfehlen einen radikalen Rückschnitt Mitte bis Ende Februar, also kurz bevor die Schonzeit beginnt. Da die Hecken zu diesem Zeitpunkt noch keinen Austrieb gehabt haben, vertragen die Gehölze die Arbeiten dann besser. Zudem wirkt sich ein Rückschnitt im Frühjahr auf bestimmte Arten, wie Hainbuche oder Feldahorn, positiv auf das Wachstum der Hecke aus.
Bei Heckenpflanzen und Blühhecken wie Roter Holunder, Flieder, Sanddorn, Weißdorn oder Forsythie gilt das nicht. Hier sollte die Blüte der Sträucher abgewartet werden. Da diese jedoch in die Schonzeit fällt, gilt beim Zurückschneiden erhöhte Vorsicht.
Wann muss ich meine Hecke schneiden?
Unter bestimmten Umständen sind Sie sogar verpflichtet, Ihre Hecke zu stutzen. Etwa dann, wenn die Zuwächse so wild wuchern, dass sie in den öffentlichen Nahverkehrsraum hineinragen und Passanten und Verkehr behindern oder gar gefährden.
Wenn sich die Hecke zur Hälfte auf dem eigenen und zur Hälfte auf dem Grundstück des Nachbarn befindet, sind beide Parteien gemeinsam für die Heckenpflege verantwortlich. Um Konflikte zu vermeiden, ist es ratsam sich mit dem Nachbarn abzusprechen und klar zu regeln, wer wann fürs Zurückschneiden zuständig ist.
Was muss ich bei der Heckenpflege beachten?
- Die maximale Heckenhöhe ist je nach Bundesland oder Gemeinde unterschiedlich festgelegt. Meist liegt die Grenze zwischen 1,80 Meter und zwei Meter.
- „Auf den Stock setzen“: Hierbei werden die Gehölze der Hecke in Abschnitten von 20 bis 30 Zentimetern auf circa 50 Zentimeter Höhe abgeschnitten. Das lässt die beschnittenen Sträucher wieder dichter nachwachsen. Wichtig ist dabei, einige Heckenabschnitte stehen zu lassen, um Vögeln und anderen Heckenbewohnern einen Lebensraum zu lassen. Diese Arbeiten sind nur außerhalb der Schonzeit erlaubt.
- Ist die Hecke unten schmaler als oben, beschattet sie sich selbst. Die Folge: kahle Stellen, da die unteren Zweige zu wenig Licht abbekommen. Als beste Form für den Heckenschnitt hat sich deshalb das Trapezprofil mit breiter Basis und schmaler Krone erwiesen.
- Tipps für eine gerade Hecke: Spannen Sie in der gewünschten Höhe eine Hilfslinie entlang der Heckenkrone, an der Sie sich orientieren. Bewegen Sie sich beim Schneiden mit der Heckenschere aus dem Rücken heraus und vermeiden Sie, die Arme zu stark zu bewegen.
RND/pf