Pool ablassen: Wohin mit dem Wasser nach dem Badespaß im Garten?
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Am Ende des Sommers soll das Wasser aus dem Pool – doch wohin?
© Quelle: imago/JuNiArt
Mit einem eigenen Pool oder Schwimmbecken holt man sich den Badespaß einfach nach Hause – nicht nur in Pandemie-Zeiten praktisch. Doch wie entsorgt man hinterher das Wasser richtig?
Welches Wasser darf in den Garten?
Badewasser, welches nicht mit Chemikalien versehen wurde, wie zum Beispiel in Planschbecken, kann im Garten entleert werden – oder zum Blumengießen verwendet werden, teilt die Umweltsenatskanzlei Bremen mit. Man solle aber Rücksicht nehmen, dass das Wasser nicht das Grundstück des Nachbarn flutet.
Da die meisten Pools im heimischen Garten aufgestellt sind, kann hier auch das Wasser am einfachsten entsorgt werden. Hierbei wird dann von einer breit flächigen Verrieselung gesprochen. Gemeint ist, dass das Wasser im Garten ausgegossen wird und dort langsam einsickern kann.
Das Wasser sollte nicht zum Nachbarn fließen
Wichtig dabei ist, dass auf dem Grundstück der entsprechende Platz vorhanden sein muss, um das gesamte Wasser aufzunehmen. Es darf nicht so viel Wasser aus dem Pool gelassen werden, dass es in ein benachbartes Grundstück fließen kann. Ein Tipp dabei wäre, den Pool in kleinen Schritten abzulassen und Tag für Tag immer etwas ablaufen zu lassen.
Chlor gehört nicht ins Grundwasser
Komplizierter wird es hingegen bei Wasser aus Schwimmbecken. Denn diese sind in der Regel mit Chlor und anderen Desinfektionsmitteln belastet. Sofern der Chlorgehalt über dem entsprechenden gesetzlichen Grenzwert in der Region liegt, darf das Wasser nicht ins Grundwasser abgeleitet werden. Stattdessen muss es über den Schmutz- oder Mischwasserkanal entsorgt werden. Dazu sollte das Wasser mit einer Pumpe und einem Schlauch in den nächstgelegenen Abfluss befördert werden.
(Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hatte es geheißen, dass das Wasser bei einem Grenzwert von 0,05 Milligramm pro Liter in das Abwassersystem geleitet werden müsse. Hierbei handelt es sich um einen Durchschnittswert. Es empfiehlt sich, den genauen Grenzwert bei der zuständigen Umweltbehörde nachzufragen.)
Vor dem Abpumpen bei der Behörde melden
Die Empfehlung der Bremer Umweltsenatskanzlei: Vor der Einleitung in die öffentliche Kanalisation sollte man sich bei der zuständigen Behörde informieren und das weitere Vorgehen absprechen.
Wasser mit einem gewöhnlichen Schlauch ablassen
Um das Wasser schnell und ohne viel Mühe aus dem Poolbecken zu bekommen, muss man sich zunächst einen circa 2 Zentimeter dicken Kunststoffschlauch besorgen.
Die Länge des Schlauchs sollte danach ausgelegt sein, wohin das Wasser fließen soll. Wenn das Wasser beispielsweise einfach neben das Planschbecken aufs Gras laufen soll, dann kann der Schlauch 1-2 Meter lang sein. Der Schlauch wird dann mit einem Ende (über den Beckenrand) in das befüllte Planschbecken gehängt und dort befestigt. Das andere Schlauchende wird anschließend auf dem Boden liegend bis zum gewünschten Wasserablauf gezogen.
Nun muss das Wasser über das Schlauchende am Wasserablauf mit dem Mund kurz kräftig angesaugt werden, bis es von alleine durch den Schlauch strömt. Wenn das geklappt hat, sollte man wieder zum Becken laufen und das andere Schlauchende knapp unter die Wasseroberfläche halten und dabei mit dem sinkenden Pegel mitgehen. Das Wasser wird nun – wegen des im Schlauch vorherrschenden Unterdrucks – solange durch den Schlauch fließen, bis der Wasserspiegel ungefähr die gleiche Stufe/Höhe erreicht hat wie das andere Schlauchende, das am Wasserablauf liegt.
Wasser mit einer Schüttel- oder Schlauchpumpe ablassen
Wer sich davor ekelt, das Wasser wie bei der ersten Möglichkeit beschrieben mit dem Mund über einen gewöhnlichen Schlauch anzusaugen, der kann eine Schüttel- oder Schlauchpumpe nutzen. Diese speziellen Schlauchvorrichtungen besitzen an einem Ende eine integrierte Pumpvorrichtung, mit der das Wasser schnell und einfach angesaugt werden kann.
Dabei wird das Schlauchende, welches sich im Becken befindet einige Male unter Wasser mit der Hand nach oben und unten bewegt, bis sich im Schlauchinneren ein konstanter und durchgängiger Wasserfluss gebildet hat. Das Wasserflussprinzip funktioniert wie bereits beschrieben: Das Wasser fließt nur solange weiter, wenn der Wasserspiegel sich oberhalb des Abflusses befindet.
Wasser durch Eindrücken des Beckenrandes ablassen
All diejenigen, die ihren Pool nicht mit Eimern ausleeren möchten und auch keinen Schlauch zur Hand haben, können versuchen, das Wasser durch leichtes Eindrücken des Beckenrandes abzulassen. Hierzu drückt man einfach, wenn möglich, von außen gegen die obere Poolwand. Bei dieser Methode sollte jedoch besondere Acht auf die Poolhaut gegeben werden, damit diese nicht reißt oder anders beschädigt wird.
Auch bei dieser Methode kann das Wasser jedoch nur bis zu einer bestimmten Stufe herabgelassen werden. In der Regel verbleibt auch hier ein kleiner Rest an Wasser im Pool, der mit einem Behälter ausgeschöpft werden muss.
Wasser mit einer Tauchpumpe ablassen
Im Internet und im Baumarkt kann man spezielle „Tauchpumpen” kaufen, die mit Hilfe von Strom und einem Schlauch das Wasser fast restlos aus dem Becken ausschöpfen können. Diese Wasserpumpen werden vollständig bis zum Boden des Beckens herabgelassen. Sobald diese mit einer Stromquelle verbunden sind und der Einschalter betätigt wird, beginnen sie komplett selbstständig das Wasser aus dem Becken zu pumpen. Das Wasser wird dabei über einen speziellen Schlauch ins Freie befördert.
Der große Vorteil dieser Geräte und dieser Wasserablassmethode ist, dass das Wasser schnell und restlos aus dem Becken gepumpt werden kann. Die Pumpen saugen das Wasser meist bis zu einer Restmenge von fünf Millimeter restlos ab.
RND/dpa/wel