Ernte-Tipps

Vielfalt in der Rosenfamilie: Hagebutten im Herbst ernten

Hagebutten – hier von einer Kartoffelrose – eignen sich für die Zubereitung von Marmelade, Sirup oder Tee.

Hagebutten – hier von einer Kartoffelrose – eignen sich für die Zubereitung von Marmelade, Sirup oder Tee.

Bonn. Die Rose hat Künstler zu Gedichten, Liedern, Märchen und Legenden inspiriert. Vor allem natürlich ihre wunderschönen Blüten, aber die Rose hat noch mehr Reize – etwa die „kleinen Männlein“ mit dem „purpurroten Mäntellein“. Genau: die Hagebutten.

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Hagebutten: Wachsen vor allem an Wildrosen

Doch nicht alle Rosen bilden diese Früchte. Vor allem wachsen sie an Wildrosen. Dazu gehören die Hunds- (Rosa canina), Apfel- (R. villosa), Alpen- (R. pendulina) und Kartoffelrose (R. rugosa). Claudia Peglow von der Königlichen Gartenakademie in Berlin empfiehlt besonders die Hechtrose (R. glauca) und die Pillnitzer Vitaminrose (R. x salaevensis ́'PiRo 3′́), deren Früchte reich an Vitamin C sind.

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Bibernellrose trägt schwarze Hagebutten

Manche Wildrose bildet auch recht ungewöhnliche Früchte: Zum Beispiel trägt die Bibernellrose (R. pimpinellifolia Syn. Spinosissima) schwarze Hagebutten und zwar laut Peglow als einzige Rose. Die Blutrose, auch Rote Büschelrose genannt (R. moyesii), hat flaschenförmige Hagebutten.

„Meist werden Wildrosen zwar recht groß, lassen sich aber auch gut schneiden“, erklärt Elke Gottschall, Geschäftsführerin der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde. Aber sie blühen dafür nur verhältnismäßig kurz.

Veredelte Rosen blühen länger

Veredelte Rosen machen das wett – sie blühen länger und manche von ihnen bilden ebenfalls Hagebutten. Dazu gehören unter anderem Ramblerrosen wie ‚Apple Blossom‘, ‚Maria Lisa‘, ‚Kiftsgate‘, ‚Veilchenblau‘ und ‚Lykkefund‘, so Gottschall. Diese Kletterrosen werden zwischen drei und fünf Metern hoch. Wer einen Bodendecker mit Hagebutten sucht, kann die Sorten ‚Unicef-Rose‘, ‚Apfelblüte‘, ‚Weg der Sinne‘, ‚Lupo‘ oder ‚Heidetraum‘ wählen.

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Zwei Sorten empfiehlt die Expertin Gottschall besonders: Zum einen die Strauchrose ‚Ballerina‘, die sehr gesund und unproblematisch sei. Und auch die „Rose des Jahres 2019“ bildet Früchte: „Die ‚Bee Lovely‘ bleibt mit ihrer Wuchshöhe von 120 Zentimetern recht kompakt, lockt mit ihren in großen Büscheln stehenden Blüten Insekten an und bildet reichlich Hagebutten aus“, berichtet Gottschall.

Ernte bis Mitte Oktober möglich

„Geerntet werden die Hagebutten kurz vor der Vollreife – am besten vor dem Frost“, erklärt Gottschall. Der Vitamin-C-Gehalt ist dann am höchsten, er senkt sich durch den Frost wieder ab. Ein guter Erntezeitpunkt ist folglich für die meisten Rosen zwischen September und Mitte Oktober. Die Ernte sollte bei sonnigem, trockenem Wetter erfolgen.

Hagebutten eignen sich für die Zubereitung von Marmelade, Sirup oder Tee. Sie können aber – vielleicht auch nur zum Teil – als Zierde oder für Vögel am Strauch bleiben. Denn Hagebutten werden Gottschall zufolge von 27 Vogelarten gefressen, unter anderem von Finken, Meisen und Drosseln.

Kleine Hagebutten besser für Vögel

Wer bewusst etwas für die Vögel im Garten tun möchte, sollte auf Rosensorten mit kleinen Früchten setzen. „Denn die kleinfruchtigen Hagebutten der Wildrosen werden eher gefressen als die großen“, erklärt Christiane Geidel vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern. „Beide sind jedoch eine gute Reserve für harte Winterzeiten.“

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Damit Wildrosen reichlich Hagebutten ausbilden können, dürfen welke Blüten in Frühjahr und Sommer nicht geschnitten werden. Bei den veredelten Rosen, die über eine längere Zeit erblühen, gilt es, die letzten welken Blüten am Strauch zu belassen.

Hagebuttenrosen besser nur auslichten

Ein radikaler Rückschnitt darf nur alle drei bis vier Jahre erfolgen. Dann werden die Triebe zwischen Oktober und Dezember um ein Viertel oder die Hälfte eingekürzt. Sonst ist es besser die Hagebuttenrosen nur auszulichten.

„Am besten setzt man die Schere ungefähr fünf Millimeter über einem nach außen zeigenden Neutrieb an“, erläutert Rosenexpertin Peglow. Altes Holz sollte aber regelmäßig abgeschnitten werden, weil es anfälliger für Schädlinge ist und die Rose nur unnötig Kraft kostet.

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Bei Hitze besser keine Rosen pflanzen

Rosen, die im Topf und mit Erde um den Wurzelballen verkauft werden, können eigentlich jederzeit in der frostfreien Zeit gepflanzt werden. „Jedoch ist es für jede Pflanze mit Stress verbunden, wenn sie bei hohen Temperaturen Wurzeln bilden soll, während sie blüht und auch das Triebwachstum vonstattengeht“, erklärt Claudia Peglow von der Königlichen Gartenakademie.

Gleiches gilt für die Rosenstöcke ohne Erde und Topf, die auch wurzelnackt genannt werden. Sie können ohne Blätter im Frühjahr oder Herbst in den Boden kommen. „Generell ist jedoch eine klassische Herbstpflanzung vorzuziehen, da die Bodenwärme das Wurzelwachstum unterstützt“, rät Peglow.

Rosen: Wo sie am besten gedeihen

Die genannten Rosen gedeihen an so ziemlich allen Standorten im Garten, nur nicht im absoluten Schatten. Generell sollte ein sonniger und möglichst luftiger Platz ausgewählt werden, empfiehlt Elke Gottschall von der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde. Im Halbschatten kommt laut Peglow zum Beispiel die Bibernellrose gut klar.

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Je nach Wuchshöhe und -breite sollten Rosen einen Abstand von einem bis eineinhalb Metern zu anderen Pflanzen haben. An den Boden stellen die heimischen Wildrosen kaum Ansprüche – sie haben sich darauf eingestellt. Veredelte Rosen dagegen mögen kultivierte Böden, die mit Kompost und am besten noch mit Lehm angereichert sind.

Übrigens: Wer Wühlmäuse im Garten hat, sollte seine Rosen am besten in einem speziellen Drahtgitterkorb einpflanzen, um Fraßschäden an den Wurzelstöcken zu vermeiden.

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