Die Bundesregierung will ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen in Betrieb nehmen lassen. Doch die Branche warnt: Der Streit um das Heizungsgesetz hat Menschen und Hersteller verunsichert. Aktuell ist die Auftragslage zwar noch sehr gut, perspektivisch droht die Nachfrage aber sogar zu sinken.
Im Akustiklabor des Heiztechnikkonzerns Viessmann muss es ganz still sein. Hier will das Unternehmen sicherstellen, dass seine Wärmepumpen so leise wie möglich werden. „Das hier ist unser Lieblingsexperiment“, sagt Joachim Maul, als er eine kleine Spieluhr hervorholt. Ihr Klang steht für das Geräusch eines Verdichters, der in so manchen Wärmepumpen Lärm verursacht. Maul, der leitende Wärmepumpeningenieur des Unternehmens, will demonstrieren, wie Viessmann die Lärmproblematik in den Griff bekommt. Er stellt die Spieluhr auf ein Blechgehäuse einer Wärmepumpe, dabei wird der Klang deutlich verstärkt. Dagegen hilft auch eine Kaffeetasse nicht, mit der er sie überdeckt – genauso wie Schallschutzhauben allein bei einer lauten Wärmepumpe nicht helfen. Doch dann legt er unter die Spieluhr und Tasse ein Stück Schaumstoff zur Lärmisolierung – und plötzlich wird es ganz leise. „Das ist die ganze Kunst“, ist Maul überzeugt.