Alles andere als alltäglich: Ein Ex-Pastor steht in Hildesheim vor Gericht - wegen einer schier endlosen Liste von Betrügereien. Er reichte beim Kirchenamt fingierte Quittungen ein. Einmal ließ er sich sogar einen Mäh-Roboter samt Garage bezahlen.
Hildesheim. An Litaneien sollte er gewöhnt sein, diese aber ließ den früheren evangelischen Pastor in der Anklagebank zusammensinken: Fast zwei Stunden dauerte es, bis die Staatsanwältin im Prozess gegen den 61-Jährigen am Landgericht Hildesheim die Anklage verlesen hatte.
Vorgeworfen werden ihm 163-facher Betrug und Urkundenfälschung (Az.: 20 KLs 12 Js 18186/17). Eine „zusätzliche“ Einnahmequelle“ habe er sich verschaffen wollen, über 52.000 Euro habe er mit seinen Betrügereien zwischen September 2012 und Dezember 2016 erbeutet, warf ihm die Staatsanwältin am Mittwoch vor. Der grauhaarige Mann schloss immer wieder für längere Zeit die Augen, faltete die Hände.