Missbrauch in der katholischen Kirche

Bischof Wilmer sendet ein klares Signal

Heiner Wilmer, Bischof des Bistums Hildesheim, äußert sich in einer Videobotschaft zum bekanntgewordenen Umfang des Missbrauch von Minderjährigen in der katholischen Kirche in Deutschland.

Heiner Wilmer, Bischof des Bistums Hildesheim, äußert sich in einer Videobotschaft zum bekanntgewordenen Umfang des Missbrauch von Minderjährigen in der katholischen Kirche in Deutschland.

Hannover. Mit einer eindringlichen Videobotschaft und einem klaren Schuldbekenntnis hat Hildesheims neuer Bischof Heiner Wilmer auf Erkenntnisse der neuesten Missbrauchsstudie reagiert, die am Dienstag in Fulda vorgestellt worden ist. „Männer Gottes haben das Böse in die Welt gebracht“, sagte Wilmer – und bekannte sich ausdrücklich auch zu schweren Fehlern, die im eigenen Bistum gemacht worden sind. Hier seien seit den sechziger Jahren mindestens 153 Menschen von sexualisierter Gewalt betroffen gewesen, sagte Wilmer. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte von mindestens 3677 Minderjährigen berichtet, die zwischen 1946 und 2014 von Geistlichen missbraucht worden seien.

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Die meisten Täter sind inzwischen tot

Die meisten Täter im Bistum Hildesheim sind inzwischen gestorben. Beschuldigt worden seien insgesamt 46 Geistliche, die zehn noch lebenden Geistlichen seien„zur Rechenschaft gezogen“ erklärte das Bistum. Zwei noch aktiven Priestern sei kein sexueller Missbrauch, sondern grenzüberschreitendes Verhalten zur Last gelegt worden. Auch im Bistum Osnabrück seien seit der Nachkriegszeit 35 Priester des Missbrauchs beschuldigt worden. Hier habe es 68 Betroffene gegeben, in Hildesheim 153 Betroffene, darunter 16 weibliche Missbrauchsopfer. Das Bistum Hildesheim hat seit 2011 an 41 Betroffene Geldzahlungen „in Anerkennung des Leids“ geleistet, insgesamt 170.000 Euro.

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Der neue Bischof Wilmer bot den Betroffenen persönliche Gespräche an. „Die noch lebenden Täter haben wir zur Rechenschaft gezogen –allerdings müssen wir eingestehen, dass wir dies meist erst viele Jahre später getan haben“, sagte er in seiner Videobotschaft: „Das darf so nicht weitergehen.“

Von Michael B. Berger

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