Corona-Pandemie

„Der Februar wird hart“: Das erwartet Niedersachsen mit der Omikron-Variante

Informiert über die Corona-Lage: Heiger Scholz, Leiter des Krisenstabes der Landesregierung.

Informiert über die Corona-Lage: Heiger Scholz, Leiter des Krisenstabes der Landesregierung.

Hannover. Die Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus breiten sich auch in Niedersachsen stark aus. „Der Anstieg ist enorm“, berichtete Fabian Feil, Chef des Landesgesundheitsamtes, auf der Pressekonferenz des Corona-Krisenstabs der Landesregierung am Donnerstag. Insgesamt gebe es in Niedersachsen bisher knapp 600 Omikron-Fälle – wobei der Anteil an den Infektionen kontinuierlich steige. „Es ist nur eine Frage von wenigen Wochen, bis die Variante vorherrscht“, meinte Feil. Machten Omikron-Infektionen Anfang Dezember 0,2 Prozent der bekannten Fälle aus, lag der Anteil in der vergangenen Woche bereits bei 27,9 Prozent.

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Zehn Prozent der positiven Tests werden mit einer sogenannten Sequenzierung auf die Virusvariante geprüft, hinzu kommen anlassbezogene Untersuchungen. „Unsere Erkenntnisse sind absolut ausreichend“, betonte Feil. Die Sequenzierung sei ein sehr aufwendiges Verfahren, in Breite nötig für die Wissenschaft aber nicht für das Gesundheitsmanagement. Hier habe man mit den Meldungen über die Belegung der Krankenhäuser und der Intensivbetten noch zwei weitere genaue Indikatoren für eine genaue Beurteilung der Lage.

Omikron: „Es wird gleichzeitig sehr viele Infizierte geben“

Die große Herausforderung für das Gesundheitswesen in der nächsten Zeit sei, dass es mit der ansteckenderen Omikron-Variante gleichzeitig sehr viele Infizierte geben werde: „Der Februar wird hart.“ Allerdings bezeichnete Feil erste Hinweise, dass die Omikron-Variante milde Verläufe nach sich ziehe, als „Hoffnungsschimmer“.

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Weniger Tests zwischen den Jahren

Am Donnerstag war die Sieben-Tage-Inzidenz in der Region Hannover wieder auf 152,9 gestiegen, am Tag zuvor hatte sie noch 123,1 betragen. Niedersachsens landesweite Inzidenz lag am Donnerstag bei 144,8. Allerdings sind diese Zahlen nur bedingt aussagefähig. „Was die Inzidenz sagt, wissen wir nicht genau“, sagte Heiger Scholz, Leiter des Corona-Krisenstab des Landes. Zwischen den Jahren werde deutlich weniger getestet, Menschen blieben eher zu Hause, viele Arztpraxen seien geschlossen, die Schultestungen fielen aus. Scholz geht davon aus, dass es erst ab Mitte der nächsten Woche verlässliche Inzidenz-Zahlen geben wird.

Gegenwärtig sind 9,1 Prozent der niedersächsischen Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt, das sind anderthalb Prozentpunkte weniger als vor zwei Wochen. 452 Menschen liegen in den Kliniken, 206 Patienten sind auf der Intensivstation, 153 davon müssen beatmet werden.

„Geboosterte haben auch bei Omikron einen guten Schutz“

Jetzt komme es auf jeden und jede an, die Kontakt- und Quarantäneregeln zu befolgen, betonte Feil und warb noch einmal fürs Impfen. „Impfen und Boostern sind die entscheidenden Schlüssel, um weiterhin gut durch die Pandemie zu kommen.“ Geboosterte hätten auch bei Omikron einen guten Schutz vor einem schweren Verlauf.

Auf die Frage, ob wegen Omikron Quarantäne-Regeln für Geboosterte gelockert werden, verwies Scholz auf die Treffen der Gesundheitsminister und Ministerpräsidenten in der kommenden Woche und sprach sich für eine bundeseinheitliche Regelung aus. 41,4 Prozent der Menschen in Niedersachsen haben nach Angaben von Scholz inzwischen eine Boosterimpfung erhalten, das sei bundesweit Platz zwei hinter dem Saarland und über dem Bundesschnitt von 38 Prozent.

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Wie es mit den Schulen weitergeht, will Niedersachsen in der ersten Januarwoche entscheiden.

Polizei kündigt hartes Eingreifen gegen „Spaziergänge“ an

Nachdem am Montag nach Weihnachten etwa 13.000 Menschen landesweit an 117 Versammlungen teilgenommen haben, die sich gegen die jüngsten Corona-Maßnahmen gerichtet haben, will die Polizei künftig konsequenter gegen unerlaubte Demonstrationen vorgehen. "Wir werden das gezielte Unterlaufen unserer Regeln nicht akzeptieren", sagte Landespolizeipräsident Axel Brockmann. Die sogenannten "Spaziergänger" versuchten mit "Tricksereien" das Versammlungsrecht auszuhebeln. Brockmann kündigte für kommenden Montag ein Einschreiten an, auch mit Unterstützung der Bundespolizei.

Von Astrid Fabricius und Michael B. Berger

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