Nach Überfallserie

Ehemalige RAF-Terroristen bleiben verschwunden

Ein Fahndungsplakat des LKA Niedersachsen nach zwei ehemaligen Mitgliedern der Roten Armee Fraktion (RAF): Burkhard Garweg (r.) und Ernst-Volker Staub (l.).

Ein Fahndungsplakat des LKA Niedersachsen nach zwei ehemaligen Mitgliedern der Roten Armee Fraktion (RAF): Burkhard Garweg (r.) und Ernst-Volker Staub (l.).

Hannover. Die wegen einer Überfallserie auf Supermärkte gesuchten drei Ex-RAF-Terroristen bleiben auch knapp ein Jahr nach Ausweiten der Fahndung auf Südeuropa verschwunden. Es gebe keine neue Spur zu den Ex-Terroristen Ernst-Volker Staub (64), Burkhard Garweg (50) und Daniela Klette (60), teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Hannover mit. Einen Ansatz zu einer neuen öffentlichen Fahndung haben die Ermittler ebenfalls nicht. Zuletzt schlug das Trio im Juni 2016 in Cremlingen bei Braunschweig zu, wo es einen Geldtransporter und ein Geschäft überfiel.

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Im Herbst vergangenen Jahres war die Fahndung auf Spanien, Frankreich und Italien ausgedehnt worden. Möglicherweise könnten die drei ehemaligen Linksterroristen auf alte Netzwerke Gleichgesinnter dort zurückgreifen, war die Vermutung. Trotz zahlreicher Hinweise gab es keine neue Spur.

Auch konnten dem Trio keine weiteren zurückliegenden Taten zugeordnet werden, teilte die für die Ermittlungen zuständige Staatsanwaltschaft Verden mit. Im Sommer war bekannt geworden, das wohl auch zwei Überfälle, 2006 in Bochum-Wattenscheid und 2009 im westfälischen Löhne, auf das Konto der drei gehen. Insgesamt liegt die Zahl der von den Ex-Terroristen zum Bestreiten ihres Lebensunterhaltes verübten Überfälle bei zwölf. Zu der ersten Tat kam es 1999 in Duisburg-Rheinhausen.

Weil es zu den meisten Überfällen in Niedersachsen kam, scheint es für die Fahnder plausibel, das die Gesuchten auch dort mit einer Tarnidentität versehen leben, möglicherweise mit Hilfe von Unterstützern. Auch das angrenzende Ostdeutschland oder aber die Niederlande, wohin zwischenzeitlich eine Spur wies, kommen als Versteck in Frage. Eine bloße Hypothese ist, dass die drei noch von der Staatssicherheit der DDR mit Papieren und anderen Identitäten ausgestattet wurden, einen konkreten Anhaltspunkt gibt es nicht. Immerhin aber lebten zehn RAF-Mitglieder mit neuen Identitäten versehen bis zum Fall der Mauer unbehelligt in der DDR.

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Garweg, Klette und Staub gehören zur sogenannten dritten Generation der RAF. Auf ihr Konto sollen mehrere Morde gehen, so an Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989) und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991).

Von dpa/RND

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