Ein Teil von Krummesse gehört zu Lübeck, ein Teil gehört zum Kreis Herzogtum Lauenburg. Das führt dazu, dass für die insgesamt 2800 Einwohner derzeit unterschiedliche Corona-Regeln gelten. Diese umzusetzen ist angesichts des komplizierten Grenzverlaufs schwierig.
Krummesse. In Lübeck lag der Corona-Inzidenzwert am Freitag bei 64 und damit unter dem kritischen Wert von 100. Im Kreis Herzogtum Lauenburg dagegen gilt derzeit wegen eines Inzidenzwerts von über 150 die Notbremse. Das hat für die Einwohner von Krummesse skurrile Folgen. Die 1000 Krummesse-Lübecker dürfen sich mit einem anderen Haushalt treffen, die 1800 Krummesse-Lauenburger dagegen nur mit einer weiteren Person.
Außengastronomie darf nur öffnen, wenn sie auf Lübecker Gebiet liegt. Da aber alle Restaurants in Krummesse zum Kreis Herzogtum Lauenburg gehören, ist dort derzeit nur Außer-Haus-Verkauf möglich. Die Grund- und Gemeinschaftsschule in Krummesse bleibt auch nach den Osterferien geschlossen. Kinder aus Krummesse, die in Lübeck zur Schule gehen, dürfen ab Montag dagegen wieder in den Präsenzunterricht. „Das ist Kindern schwer zu vermitteln“, sagt Bürgermeister Hans-Peter Fiebelkorn (72). Sein elfjähriger Enkel habe sogar Tränen vergossen, weil er im Gegensatz zu seinem Freund, der nebenan wohnt, nicht in die Schule darf.