Was passiert eigentlich in Hannover, wenn Wladimir Putin den Gashahn tatsächlich ganz zudreht? Die Landesregierung und der hannoversche Versorger Enercity machen dafür schon ganz konkrete Pläne – bis hin zur Abschaltung für ganze Tage.
Steyerberg/Emden. Politik und Wirtschaft in Niedersachsen bereiten sich auf einen Gasmangel in Folge des Ukraine-Krieges vor. „Wir wissen nicht, ob wir künftig genügend Energie zu Verfügung haben – insbesondere Gas“, sagte Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) bei seiner Sommerreise mit Blick auf die stark gedrosselten russischen Gaslieferungen. Darauf müsse man sich jetzt mit neuen Energiequellen, aber auch mit Einsparungen vorbereiten.
Weil hält es für möglich, dass Russland nach der Revision der Pipeline Nordstream 1, die am 11. Juli beginnen soll, gar kein Erdgas mehr nach Deutschland liefert. Der Ministerpräsident forderte, bei einer möglichen Abschaltung der Gasversorgung nicht nur die Industrie in den Blick zu nehmen. Es müsse differenzierte Lösungen für die Unternehmen geben. Der Gasnotfallplan des Bundes sieht vor, dass zuerst Industrieanlagen vom Gasnetz genommen werden und Privathaushalte so lange wie möglich geschont werden sollen.