Impfdurchbrüche im Seniorenheim trotz Booster: Besuchsverbot
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/WAVTWMH2EQ2VIJBXR5NPMMKPK4.jpg)
Eine Pflegefachkraft reinigt die Handgriffe in einem Seniorenheim in Niedersachsen.
© Quelle: Sina Schuldt/dpa
Stade. Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in der Samtgemeinde Lühe im Kreis Stade werden alle Bewohner und Mitarbeiter täglich getestet. In der Einrichtung infizierten sich bislang nachweislich 11 Bewohner und 15 Mitarbeiter mit dem Coronavirus. Für sie gelten gesonderte Quarantäne-Regelungen. Zwei positiv getestete Frauen im Alter von 82 und 91 Jahren waren seit Sonntag in dem Heim verstorben. Beide waren zweifach geimpft, eine von ihnen hatte zudem eine Auffrischungsimpfung (“Booster“).
Beide Bewohnerinnen hätten aber schwerwiegende Grunderkrankungen aufgewiesen, sagte Bettina Müller, Geschäftsführerin der Altenpflege Landkreis Stade gGmbH. Auch jede andere Infektion, ob Grippe oder Norovirus, hätte vermutlich keinen guten Ausgang genommen, so Müller.
Bundeswehr hilft mit Soldaten aus
Die 74 Bewohnerinnen und Bewohner hätten zu 100 Prozent den vollen Impfschutz, beim überwiegenden Teil seien Booster-Impfungen erfolgt. Von den 90 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen seien 85 Prozent zweifach geimpft. Mehrheitlich hätten auch sie Auffrischungsimpfungen erhalten.
Laut Gesundheitsministerium wurden in Niedersachsen bislang rund 300.000 Booster-Impfungen verzeichnet. Für das Heim gilt derzeit ein Besuchsverbot, das helfen soll, die Kontakte zu minimieren und die Infektionskette zu unterbrechen. Der Kreis Stade bat die Bundeswehr per Amtshilfe um die Entsendung von drei Soldaten für einen Monat. Sie sollen bei hilfspflegerischen Tätigkeiten wie Essenbringen und Begleitung unterstützen.
Von RND/dpa/Helmut Reuter