Kunsthandwerker haben es in der Pandemie besonders schwer. Ihre Ware ist besonders auf Weihnachtsmärkten oder speziellen Messen beliebt – überall dort, wo momentan ein Riegel vorgeschoben ist. Das Internet bietet nur bedingt eine Alternative für die Händler.
Worpswede/Wennigsen. Von Stand zu Stand schlendern, filigrane Vasen oder edlen Schmuck bewundern und mit den Schöpfern der Kunstwerke ins Gespräch - das macht für viele Besucher den Charme von Kunsthandwerkermärkten aus. Angesichts der Corona-Pandemie sind in diesem Jahr in Niedersachsen jedoch fast alle solche Märkte ins Wasser gefallen. Am meisten zu schaffen macht es den Gestaltern, dass auch Weihnachtsmärkte und die vorweihnachtlichen Branchentreffen ausgefallen sind. „Im Vorlauf zu Weihnachten, so ab Oktober, da macht man zwei Drittel des Umsatzes“, sagt die in Wennigsen bei Hannover lebende Weberin Dora Herrmann, die auch Vorsitzende der Arbeitsgruppe Kunst-Handwerk-Design Hannover ist. Die Weberin ist deutlich: „Die Situation ist eine Katastrophe für alle Kunsthandwerker.“
„Es ist für uns schon existenziell“, sagt auch die Worpsweder Keramikerin Ingrid Ripke-Bolinius. „Da werden nächstes Jahr einige Insolvenzen reinrappeln.“ Wie viele ihrer Kollegen ist sie auf fachspezifischen Märkten und Kunsthandwerkermärkten statt auf gewöhnlichen Weihnachtsmärkten präsent.