Niedersachsens Kultusminister will den 75 Prozent der Schüler, die seit Dezember nur im Homeschooling sind, endlich eine Perspektive bieten und hat ab Mai mehr Wechselunterricht angekündigt. Die Bildungsverbände sehen das skeptisch.
Hannover. Die niedersächsischen Bildungsverbände reagieren ganz unterschiedlich auf den Vorstoß von Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD), ab Mitte Mai mit zuverlässigen Schnelltests auch in Hochinzidenzkommunen mehr Jahrgängen den Wechselunterricht zu ermöglichen. Der Landesschülerrat begrüßt den Plan: „Die Selbsttests bilden einen weiteren Baustein des Infektionsschutzes an Schulen. Diesen Sicherheitsfortschritt sollten wir nutzen, um auch wieder mehr Präsenzunterricht zu ermöglichen. Viele Schülerinnen und Schüler haben seit Weihnachten die Schulen nicht betreten, weil ihre Landkreise dauerhaft über dem Grenzwert von 100 lagen. Das kann nicht so bleiben“, erklärt Marike Leder, stellvertretende Vorsitzende. Angesichts der hohen Infektionsraten müssten möglicherweise Hygienekonzepte an den Schulen angepasst werden.
Vorstandsmitglied Ole Moszczynski, selbst Abiturient aus Hannover, sagt: „Wir sind überzeugt, dass eine Beschulung im Wechselmodell mit Masken, Abstand und Tests sehr sicher umsetzbar ist. Wichtig ist dafür aber, dass diese Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Wenn alle dicht gedrängt an den vordersten Tischen sitzen, dann bringt es wenig, wenn die hintere Klassenhälfte leer ist. Hier sind wir Schülerinnen und Schüler und ganz besonders die Lehrkräfte gefragt, Präsenzbeschulung möglichst sicher zu meistern.“