Der Fall ist bizarr: Weil eine Ampulle mit Biontech heruntergefallen war, soll eine Beschäftigte im Impfzentrum Friesland sechs Spritzen mit Kochsalzlösung aufgezogen haben. Eine Gesundheitsgefahr bestehe für die sechs Betroffenen nicht, teilten die Behörden mit.
Schortens. Sie hätte ihr Missgeschick lediglich melden müssen, aber stattdessen beging die examinierte Krankenschwester einen folgenreichen Fehler: Eine Mitarbeiterin des Impfzentrums Friesland hat eingeräumt, sechs Spritzen statt mit Biontech-Impfstoff nur mit Kochsalzlösung gefüllt zu haben. Nach Behördenangaben war ihr beim Anmischen des Vakzins ein Fläschchen mit Biontech heruntergefallen, was sie vertuschen wollte. Für die sechs Betroffenen besteht nach Behördenangaben keine Gesundheitsgefährdung. Die Kochsalzlösung diene zum Verdünnen des eigentlichen Impfstoffes und sei als Substanz unschädlich, sagte am Sonntag der Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, Matthias Pulz.
Frieslands Landrat Sven Ambrosy wirkte bei einer Online-Pressekonferenz sichtlich angegriffen. "Dieser Fall ist zutiefst schockierend", sagte er. Oberste Priorität habe jetzt, die Betroffenen zu kontaktieren. "Ich möchte mein großes und tiefes Bedauern für diese Situation ausdrücken." 200 Personen, die sich am vergangenen Mittwoch impfen ließen, kommen in Frage; sechs von ihnen haben wohl statt Biontech nur Kochsalzlösung bekommen.