Niedersächsischer Staatspreis
Eine normale Verleihung? Doch nicht, wenn der Preisträger Otto Waalkes heißt! Beim Festakt zum Niedersächsischen Staatspreis im Hannover Congress Centrum wurde der Komiker gefeiert – genau wie die zweite Preisträgerin Eske Nannen. Besonderheit: Beide kommen aus Emden.
Hannover. Vor der Veranstaltung kursierte eine Frage. Was wird er wohl tun? Denn dass eine Preisverleihung streng nach vorher ausgetüfteltem Plan verläuft, wenn Otto Waalkes einen der Preise bekommt, ist zumindest unwahrscheinlich. Erst recht nicht, wenn Udo Lindenberg, sein alter WG-Kumpel aus gemeinsamen Hamburger Tagen und immer für ein bisschen unangemeldete Panikpower gut, die Laudatio hält.
Doch der Reihe nach. Musik, Ministerpräsident, Musik, alles so weit im Plan, Stephan Weil weiß sich kurz zu halten, schafft es aber, Frau Nannen einmal ganz SPD-like Frau Esken zu nennen, windet sich elegant raus, hat aber somit den ersten Lacher des Abends. Dann folgt die erste Preisvergabe – und es ist nicht die letzte für Emden an diesem Abend. Eske Nannen, 80-jährige Kulturmacherin aus der ostfriesischen Stadt, wird für ihr Lebenswerk geehrt – nicht offiziell, aber die Kunsthalle Emden, um die sie sich jahrzehntelang verdient gemacht hat, als Geschäftsführerin, Aufsichtsratsvorsitzende, Geldeintreiberin und Kämpferin für die Kunsterziehung, dieses Haus ist neben dem ihres 1996 verstorbenen Mannes Henri Nannen auch ihr Lebenswerk.