Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem

Schindlers Liste bleibt in Israel

Der umfangreiche schriftliche Nachlass des deutschen Fabrikanten Oskar Schindler, der in der Nazizeit rund 1200 Zwangsarbeiter vor dem Tod im Konzentrationslager rettete, bleibt in Israel.

Der umfangreiche schriftliche Nachlass des deutschen Fabrikanten Oskar Schindler, der in der Nazizeit rund 1200 Zwangsarbeiter vor dem Tod im Konzentrationslager rettete, bleibt in Israel.

Hildesheim/Jerusalem. Erika Rosenberg, die Erbin von Schindlers Witwe Emilie, wollte die Gedenkstätte vor dem Bezirksgericht Jerusalem dazu zwingen, ihr den Inhalt eines Koffers auszuhändigen, der auf einem Hildesheimer Dachboden gefunden worden war. Doch die Richter schmetterten die Klage ab: Rosenberg berufe sich auf das deutsche Erbrecht, das in Israel aber keine Anwendung finde, hieß es in der Begründung. Zudem habe Rosenberg nicht zweifelsfrei nachweisen können, dass Emilie Schindler die einzige Erbin ihres Mannes sei. Rosenberg will gegen das Urteil Berufung einlegen.

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Der Industrielle Oskar Schindler hatte während des Zweiten Weltkriegs mehr als 1000 Juden vor dem Tod in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten bewahrt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Hildesheim, wo er 1974 starb. Bis kurz vor seinem Tod wurde Schindler von einem Hildesheimer Ehepaar gepflegt. Auf dem Dachboden der Wohnung fanden Nachfahren des Ehepaars 1997 den Koffer und übergaben ihn der „Stuttgarter Zeitung“, die Auszüge aus den Dokumenten veröffentlichte und sie schließlich nach Yad Vashem schickte. Der Streit zwischen Rosenberg und der Gedenkstätte schwelt schon länger, mehrere Versuche einer außer­gerichtlichen Einigung waren gescheitert.

Weltweit bekannt wurde die Geschichte von Oskar Schindler durch Steven Spielbergs Hollywood-Film „Schindlers Liste“.

Von Tarek Abu Ajamieh

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