Eine Woche vor Ferienende

Schuljahr startet entspannter: 1850 neue Lehrer eingestellt

Lehrer dringend gesucht: Gerade Grund, Ober- und Gesamtschulen auf dem Land  finden oft nicht die geeigneten Bewerber.

Lehrer dringend gesucht: Gerade Grund, Ober- und Gesamtschulen auf dem Land finden oft nicht die geeigneten Bewerber.

Hameln/Hannover. Am kommenden Donnerstag beginnt das neue Schuljahr in Niedersachsen – und dieses Mal dürfte es ein etwas entspannterer Start werden als im vergangenen Sommer. Damals gab es viel Wirbel, weil zahlreiche Gymnasial- und Gesamtschullehrer kurzfristig abgeordnet werden mussten, um an Grundschulen auszuhelfen.

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Eine Woche vor dem Schulbeginn sind in Niedersachsen noch 150 Lehrerstellen unbesetzt – für 1850 von 2000 ausgeschriebenen Stellen konnten geeignete Bewerber gefunden werden. Auch wenn man diesmal mehr Stellen besetzen konnte als ursprünglich erwartet, gebe es – bis auf die Gymnasien – vor allem auf dem Land an allen Schulformen noch zu wenige Bewerber, teilte das Kultusministerium mit. Das Einstellungsverfahren läuft noch bis zum 6. August.

Nach Einschätzung von Experten werden bis zum Jahr 2025 in Niedersachsen rund 3500 Lehrer fehlen. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) will mit einer neuen Imagekampagne um Nachwuchs werben. Teil der Kampagne sei etwa ein umfassendes Internetportal, das zielgruppenorientiert über die verschiedenen Wege in den niedersächsischen Schuldienst informieren soll. Weitere Bausteine würden derzeit erarbeitet, hieß es. Tonne zeigte sich enttäuscht, dass die Bundesländer keine gemeinsame Kampagne starten wollten. Der Lehrermangel sei ein Problem, das alle Länder gleichermaßen betreffe, meint er. Eine bundesweite Werbeaktion für den Lehrerberuf hatte es zuletzt im Jahr 2003 gegeben.

Der Lehrerberuf bleibe eine Tätigkeit mit Zukunft, sagte Tonne am Donnerstag bei einer Begrüßungsfeier für Referendare in Hameln. Nur mit einem vielfältigen Maßnahmenbündel wird man seiner Ansicht nach die Lücke bei der Lehrerversorgung im Land stopfen können. Dazu gehöre kurzfristig die vermehrte Einstellung von Quereinsteigern und auf mittlere Sicht die Verbesserung der Arbeitsbedingungen – etwa mehr Geld für Grundschulpädagogen. Langfristig müsse die Zahl der Studienplätze für Lehramtsstudenten und der Referendarsstellen aufgestockt werden. Dabei wolle er sich mit Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) eng abstimmen.

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Auch im neuen Schuljahr müssen wieder Lehrer an andere Schulen abgeordnet werden. Ende Juni hatte das Ministerium dafür einen Bedarf von 23.310 Stunden ermittelt. Einen großen Teil davon – 8242 Stunden – sollen Grundschulpädagogen leisten, die an anderen Grundschulen aushelfen sollen. Rund 1950 Stunden sollen Gymnasiallehrer an Grundschulen unterrichten. Im zweiten Halbjahr 2017/18 hatten sie dort noch mehr als 4400 Stunden ableisten müssen. Wie hoch der Bedarf an Abordnungen tatsächlich sein werde, sagte ein Ministeriumssprecher, könne sich jederzeit ändern – dadurch, dass Lehrer früher als geplant aus der Elternzeit zurückkämen, oder man doch noch Quereinsteiger finde.

Von Saskia Döhner

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