So planen Firmen in Niedersachsen ihre Weihnachtsfeiern
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Die Weihnachtsfeiern in niedersächsischen Firmen fallen sehr unterschiedlich aus.
© Quelle: dpa
Hannover. Tanzen in der Großraumdisco, Glühwein trinken auf Firmenkosten oder gar keine Weihnachtsfeier: Mitarbeiter großer Unternehmen in Niedersachsen bekommen sehr Unterschiedliches von ihren Arbeitgebern geboten. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die meisten Firmen wollten aber nicht verraten, wie viel Geld ihnen die Weihnachtsfeiern ihrer Belegschaft wert sind. Das hat mit dem Steuerrecht zu tun.
Zwei Gutscheine pro Symrise-Mitarbeiter
Einzig der Aroma- und Dufthersteller Symrise aus Holzminden nannte Zahlen. Dessen Beschäftigte bekommen zwei Mal einen Zuschuss, wie ein Sprecher verriet. Zum einen hat die Geschäftsleitung die 3000 Mitarbeiter mit einem 20-Euro-Gutschein zum Umtrunk auf dem Holzmindener Weihnachtsmarkt eingeladen. Zum Anderen lasse das Unternehmen pro Mitarbeiter 15 Euro für die Weihnachtsfeiern der Abteilungen springen.
Warum die Wahl auf den städtischen Weihnachtsmarkt fiel? Auf dem Werksgelände sei Alkohol verboten, erklärte der Sprecher. Ein Firmenweihnachtsmarkt hätte folglich nur Kinderpunsch anbieten können.
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Die Kollegen von Symrise werden zum Weihnachtsmarkt in Holzminden eingeladen. Beim Alkoholverbot auf dem Firmengelände gibt es auch in der Adventszeit keine Ausnahme.
© Quelle: dpa
Tui: Jubiläumsparty in der Disco
Doppelten Grund anzustoßen haben auch die Beschäftigten des Reiseveranstalters Tui in Hannover. Weihnachtsfeier und 50-jähriges Firmenjubiläum fallen dieses Jahr zusammen, sagte eine Sprecherin. Dementsprechend groß werde auch gefeiert. Zur Party in der Großraumdisco «Funpark» erwarte Tui gut 2000 Mitarbeiter. Die Firma zahlt.
Anders beim Stahlkonzern Salzgitter: Dort gibt es weder eine zentrale Weihnachtsfeier, noch Zuschüsse für die Abteilungsfeiern.
Ein Sprecher des Automobil-Zulieferers Continental in Hannover sagte, der Konzern bezuschusse zwar die Feiern seiner Angestellten. Er hob aber auch die im Steuerrecht gesetzten Grenzen hervor.
Finanzamt hat die Weihnachtsfeiern im Auge
Unternehmen dürfen zwei Feiern pro Jahr ausrichten und bezahlen, wie eine Expertin des Steuerzahlerbundes sagte. Maximal dürfen 110 Euro pro Mitarbeiter eingerechnet werden. Bringe aber eine Mitarbeiterin ihren Mann zur Weihnachtsfeier mit, halbiere sich das Pro-Kopf-Budget auf 55 Euro. Bezahlt das Unternehmen mehr als den Höchstbetrag pro Mitarbeiter, fielen Steuern an.
Die Belegschaft des Oldenburger Energiekonzerns EWE kann sich immerhin jedes zweite Jahr über Geld für Weihnachtsfeiern freuen. „Der Zuschuss soll das Zusammenkommen der Kolleginnen und Kollegen abseits vom Arbeitsplatz fördern und die Wertschätzung durch EWE zum Ausdruck bringen“, teilte der Konzern mit. In Jahren ohne Weihnachtsparty-Zuschuss veranstalte EWE ein Sommerfest.
Beim Autobauer Volkswagen feiert jede Abteilung für sich. Zuschüsse für Weihnachtsfeiern gibt es einer Sprecherin zufolge nicht - allerdings würden Führungskräfte oft ihre Teams auf eigene Kosten einladen.
Von RND/lni