Radfahrer im toten Winkel
Zwar soll moderne Technik in Lastwagen künftig verhindern, dass beim Abbiegen Radfahrer im toten Winkel übersehen werden. Bis es soweit ist, setzen Oldenburg, Göttingen und Osnabrück aber auf simple Spiegel, um Unfälle zu verhindern. Die Bilanz überrascht.
Oldenburg/Göttingen. Mit dem Installieren von Abbiegespiegeln an unfallträchtigen Kreuzungen ist es in Oldenburg und Göttingen gelungen, schwere Unfälle zwischen Lastwagen und Radfahrern zu verhindern. An den Ampelkreuzungen, an denen die Spiegel seit dem vergangenen Jahr aufgehängt wurden, seien keine Radfahrer mehr im toten Winkel von rechts abbiegenden Lkw erfasst worden, teilten beide Städte mit. Den Erfolg des in Garbsen bei Hannover installierten Schutzsystems namens Bike Flash wertet die Region Hannover noch aus.
Vier Kreuzungen wurden in Göttingen mit den runden, gewölbten Trixi-Spiegeln ausgestattet. „Dort haben sich in der Zwischenzeit keine schweren Unfälle mehr ereignet“, sagte Stadtsprecher Dominik Kimyon. Eine niedersächsische Erfindung sind die Spiegel nicht. Erfunden wurden sie 1994 von Ulrich Willburger, dessen damals zwölfjährige Tochter Beatrix von einem abbiegenden Betonmischer überrollt wurde und seitdem im Rollstuhl sitzt. Flächendeckend rüstete Freiburg im Breisgau bereits vor elf Jahren Kreuzungen mit den Spiegeln aus und zog danach ein positives Fazit. Auch München will nun zahlreiche der Spiegel installieren.