Tierkontrolle verweigert – SEK setzt Mann außer Gefecht
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Ein Polizeiwagen versperrt die Zufahrtstraße zum Hof in Auetal.
© Quelle: Peter Steffen/dpa
Auetal. Nach fast einem Tag Nervenkrieg haben Spezialkräfte der Polizei am Freitag einen verschanzten Mann auf einem Resthof bei Auetal (Kreis Schaumburg) mit Gewalt außer Gefecht gesetzt. Vorher habe der 62-Jährige auf die Beamten geschossen und gedroht, durch weitere Schüsse eine Gasflasche zur Explosion zu bringen, teilte die Polizei mit. Die Polizisten schossen den Mann ins Bein und nahmen ihn fest, wobei er medizinisch versorgt wurde.
Auf dem abgelegenen Hof seien Schafe, Schweine, Hunde, Katzen und Kaninchen gefunden worden, die teils in pflegebedürftigem Zustand waren. Der Mann hatte eine Kontrolle seiner Tiere durch das Veterinäramt verhindern wollen und sich deshalb bewaffnet verschanzt. Gegen ihn werde wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz, versuchter gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung sowie Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten ermittelt. Weitere Menschen waren während der Belagerung nicht gefährdet.
Der Mann hatte sich auf dem Hof verschanzt
Der Bewohner eines abgelegenen Hofes im Landkreis Schaumburg hatte sich am späten Donnerstag verschanzt, als das Veterinäramt seine Tiere überprüfen wollte. Er signalisierte laut Polizei sofort, dass er damit nicht einverstanden war, und verweigerte den Kontrolleuren den Zutritt. Die Veterinäre riefen daher zunächst die örtliche Polizei. Später wurde ein Spezialeinsatzkommando (SEK) aus Hannover hinzugezogen.
Immer wieder kommt es zu Drohungen und Aggressionen bei Kontrollen staatlicher Behörden - das gilt auch für Landwirte. Im Februar 2017 gab es einen besonders drastischen Fall: Damals hatte im Landkreis Cuxhaven ein Bauer auf einen Amtstierarzt geschossen, der ihm in Polizeibegleitung die Tiere wegen unsachgemäßer Haltung entziehen wollte. Der 65 Jahre alte Veterinär erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der Landwirt wurde ein halbes Jahr später wegen versuchten Mordes vom Landgericht Stade zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
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Von RND/lni