Niedersachsen

Umtausch alter Führerscheine: Termine in Ämtern oft für Wochen ausgebucht

Ein alter rosa Führerschein auf einem Armaturenbrett. Bis 2033 müssen Millionen von Führerscheinen umgetauscht werden, damit sie fälschungssicherer sind.

Ein alter rosa Führerschein auf einem Armaturenbrett. Bis 2033 müssen Millionen von Führerscheinen umgetauscht werden, damit sie fälschungssicherer sind.

Hannover. Viele Straßenverkehrsämter in Niedersachsen kommen derzeit mit dem vorgeschriebenen Umtausch älterer Führerscheine nicht hinterher. In zahlreichen Landkreisen sei die Nachfrage nach Umtausch-Terminen bei den Führerscheinstellen groß, teilte der niedersächsische Landkreistag in Hannover mit. Nicht überall könnten für den Umtausch zeitnah Termine angeboten werden, obwohl vielerorts in den Ämtern das Personal bereits aufgestockt worden sei, sagte ein Sprecher.

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Derzeit müssen bis zum 19. Januar 2022 alle Personen der Geburtsjahrgänge 1953 bis 1958 ihre alten Führerscheine gegen neue EU-einheitliche Ausweise umtauschen. Die neuen Scheine haben eine Gültigkeit von 15 Jahren und sollen fälschungssicherer sein.

Führerschein-Umtausch-Service: Viele Termine ausgebucht

Die Stadt Wilhelmshaven teilte kürzlich mit, alle Termine für einen Umtausch seien bereits bis Mitte Januar ausgebucht. Auch der Landkreis Stade meldete zuletzt viele Umtauschwünsche. Um dem Bedarf nachzukommen, sollte in dieser Woche in der Kreisverwaltung ein Führerschein-Umtausch-Service eingerichtet werden. Zusätzlich zu den Terminen im Straßenverkehrsamt werden dort nun pro Woche 350 Umtauschtermine angeboten, die online oder per Telefon gebucht werden können. "Wir verdreifachen damit die Zahl der bisher angebotenen Termine", sagte Landrat Kai Seefried in einer Mitteilung.

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Der Landkreistag forderte nach eigenen Angaben in einem Schreiben das Land auf, eine Übergangslösung zu finden. Es sollte ein „pragmatischer Umgang“ für Führerschein-Inhaber gefunden werden, die aufgrund der Ämter-Auslastung keinen Termin bis zur Umtauschfrist erhalten werden, teilte der Sprecher mit. „Hier sollte von einer strikten Ahndung abgesehen werden.“

Umstellung aller Führerscheine bis 2033

Auch beim Verbraucherservice des ADAC in Niedersachsen gingen zuletzt immer wieder Anfragen zum Führerschein-Tausch ein, teilte eine ADAC-Sprecherin mit. Allerdings gebe es weniger Beschwerden über den Umtausch selbst. Vielmehr falle einigen Autofahrerinnen und Autofahrern die Online-Terminbuchung bei ihren Behörden vor Ort schwer. Für Irritationen sorge demnach auch, dass Autofahrer, die vor 1953 geboren sind, noch länger Zeit für einen Umtausch haben. Sie können ihren Führerschein bis 2033 wechseln.

Der Führerschein-Umtausch ist verpflichtend. Das Ablaufdatum bezieht sich nach ADAC-Angaben aber nur auf das Führerschein-Dokument nicht auf einzelne Fahrberechtigungen. Das heißt, Autos oder Motorräder dürfen weiter unbefristet gefahren werden. Wer das allerdings nach der Umtauschfrist macht, begeht eine Ordnungswidrigkeit und riskiert ein Verwarnungsgeld von zehn Euro.

Bis 2033 muss jeder Führerschein, der vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde, in einen neuen EU-Führerschein umgetauscht werden. Das hatte der Bundesrat 2019 beschlossen. Seit der vollständigen Umsetzung der dritten EU-Führerscheinrichtlinie im Jahr 2013 wird jede ausgestellte Fahrerlaubnis mit einem Ablaufdatum versehen. Der Umtausch betrifft daher nicht nur die Fahrer und Fahrerinnen mit den bis zum 31. Dezember 1998 ausgestellten Papierführerscheinen. Auch die Plastikkarten aus den 2000er und frühen 2010er Jahren müssen getauscht werden - allerdings gestaffelt nach Ausstellungsdatum.

Von RND/dpa

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