Zwischenfall bei Kurdendemo in Salzgitter
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Bei einer Demonstration in Salzgitter ist es am Freitagnachmittag zu einem Zwischenfall gekommen, bei dem Demonstranten ein Auto angegriffen haben.
© Quelle: Friso Gentsch/dpa (Symbolbild)
Salzgitter. Bei einer Demonstration gegen die Angriffe der türkischen Armee auf die kurdisch kontrollierte Region Afrin (Nordsyrien) ist es am Freitagnachmittag zu einem Zwischenfall gekommen. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Autofahrer offenbar den Demonstranten aus seinem Wagen heraus Provokationen zugerufen. Daraufhin griff eien größere Gruppe von Versammlungsteilnehmern das Fahrzeug mit Fahnenstangen an und beschädigte es. Es wurde niemand verletzt. Nach kurzer Zeit beruhigte sich die Situation und die Demonstration zog weiter. Die Polizei ermittelt nun wegen einer Sachbeschädigung und eines besonders schweren Falls von Landfriedensbruch.
An der Demonstration selbst haben nach Polizeiangaben bis zu 600 Personen teilgenommen. Aufgerufen hatte der „Kurdische Frauenrat Salzgitter“. Die Demonstration sei friedlich und ohne verbotene Transparente verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.
In den vergangenen Tagen hatte es in mehreren deutschen Städten bereits Proteste kurdischer Demonstranten gegen das Vorgehen der Türkei gegeben. Bei einem spontanen Protest am Flughafen in Langenhagen war es in der vergangenen Woche zu einer größeren Schlägerei gekommen. Eine Demonstration von Tausenden Kurden gegen die türkische Militäroffensive in der vergangenen Woche in Köln wurde von der Polizei aufgelöst. Bei dem Protestzug hatten Teilnehmer immer wieder Fahnen, Westen und T-Shirts mit dem Bild des Chefs der verbotenen türkischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, gezeigt.
Seit dem 20. Januar greifen türkische Truppen und radikalislamische Gruppen den Kanton Afrin der „Demokratischen Föderation Nordsyrien an“, heißt es im Aufruf. Tägliche Luftangriffe, ständiger Artilleriebeschuss und ununterbrochene Gefechte seien die Folge. In Afrin werde „der Frieden inmitten des Kriegs um Syrien verteidigt. Dort werde ein Schutzraum für Hunderttausende Geflüchtete verteidigt, die eben nicht in die Türkei, nach Europa oder andere Teile der Welt flüchten wollen.“
Von jos/epd