Apple Keynote: Der Star war das iPad mini
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Klein, stark, bunt: Das neue iPad mini war der heimliche Star des „Special Event“ von Apple.
© Quelle: Apple Inc.
Klein, stark, bunt: Mit dem iPad mini ist Apple doch noch eine Überraschung gelungen bei der diesjährigen Keynote, in deren Zentrum eigentlich die neuen iPhones stehen sollten. Denn der Kleine wurde gänzlich überarbeitet und fungiert jetzt gleichermaßen als Polo GTI unter den Tablets.
Auch bei den iPhones und der Präsentation der Apple Watch gab es die eine oder andere Überraschung.
iPad mini
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Apple-CEO Tim Cook bei der Präsentation des neuen iPad mini im Apple Park in Cupertino (Kalifornien).
© Quelle: Brooks Kraft/Apple Inc
Für das berühmte „one more thing“, den ganz großen, unerwarteten Knalleffekt am Ende einer Apple-Präsentation, wurde das iPad mini zu früh präsentiert, stand es doch ziemlich am Anfang des Special Event, das erneut coronabedingt ohne Fachpublikum stattfinden musste.
Als Erstes lohnt beim iPad mini, dass ab 24. September in der sechsten Generation erhältlich sein wird, wohl der Blick unter die Motorhaube, um bei dem Autovergleich zu bleiben. Denn Herzstück des kleinen Tablet mit 8,3″ Liquid Retina Display ist der neue A15 Bionic Chip. Schneller und performanter ist nur noch der M1 im wesentlich größeren und wesentlich teureren iPad Pro. Die Leistung des mini reicht – in Kombination mit dem Neural Engine, damit locker für professionelle Anwendungen wie Photoshop. Im Verhältnis zu seiner Größe jedenfalls scheint der mini wieselflink.
Dazu kommen Ausstattungsdetails wie der universelle USB-C-Anschluss, der nicht nur schneller lädt, sondern per Adapter auch als Wechsellaufwerk, etwa für SD-Karten, fungieren kann. Die 12-MP-Ultraweitwinkel-Frontkamera erlaubt professionelle Videokonferenzen – inklusive der jüngst eingeführten Software „Center Stage“, bei der die Kamera den menschlichen Bewegungen folgt, man also immer in der Mitte des Bildes bleibt.
Das iPad mini ist mit dem Apple Pencil der zweiten Generation kompatibel und verfügt in seiner Mobilfunkausstattung über das schnelle 5G. Weiteres cleveres Detail: Der „An/Aus“-Knopf an der oberen Stirnseite des Geräts hat eine integrierte Touch-ID-Funktion, mit der der Fingerabdruck des Nutzers als Autorisierung genutzt werden kann.
Das iPad mini ist ab 549 Euro ab jetzt bestellbar und ab dem 24. September in vier Farben (Space Grau, Rosé, Violett und Polarstern) erhältlich.
iPad
Bereits in neunter Generation präsentierte sich das iPad, mit 10,2′' Bildschirmdiagonale die beliebteste Größe unter den vier am Markt befindlichen Modellen. Mit dem Truetone-Display, verbesserter Batterieleistung und dem A13-Bionic-Chip sollen sich Ausstattung und Leistungsfähigkeit stark verbessert haben. In der Gerätepräsentation gab Apple an, das neue iPad sei dreimal schneller als Googles Chromebook und sechsmal schneller als aktuelle Android-Tablets. Zusätzlich soll die Batterie jetzt einen ganzen Tag lang durchhalten.
Die Frontkamera entspricht in ihren Funktionen etwa der des iPad mini. Auch das 2021er iPad hat jetzt einen USB-C-Anschluss, der den Umgang mit dem Gerät erleichtert. Da USB-C- und Lightning-Anschlüsse schon jahrelang eine friedliche Koexistenz in Apple-Haushalten führen, ist hier auch nicht mit neuen Adapterkosten zu rechnen. Das iPad ist in den Farben Spacegrau und Silber ab 379 Euro zu haben. Die Geräte sind bereits jetzt bestellbar und ab 24. September erhältlich.
iPhone 13
Die iPhone-Familie wurde größtenteils so präsentiert wie schon durch die ungezählten Gerüchteköche und Leaker kolportiert. Das iPhone 13 und das iPhone 13 mini haben jetzt eine rund 20 Prozent geringere Aussparung auf der Vorderseite für Kamera und andere Sensoren. Das Retina-Display ist 28 Prozent heller und liefert nun bis zu 1200 Nits an Helligkeit. Angetrieben werden iPhone 13 und iPhone 13 mini durch den A15-Bionic-Chip, der auch das iPad mini antreibt. Der Neural Engine, jetzt auf 16 Cores aufgerüstet, sei in der Lage, 15,8 Billionen Berechnungen pro Sekunde durchzuführen. Das Display ist jetzt aus Apples eigener Legierung Ceramic Shield, dessen Härte wesentlich stärker sein soll als die von Gorillaglas.
Auch die rückwärtige Kamera, die Linsen sind jetzt auf der Rückseite diagonal angeordnet, wurde stark aufgewertet. So soll der Sensor um etwa die Hälfte lichtempfindlicher sein als das Vorgängermodell. Spannend ist sicher die Videoneuerung „Cinematic Mode“, die blitzschnell den Hintergrund einer Aufnahme unscharf stellt, um den Protagonisten im Fokus zu behalten. Während der Aufnahme kann dieser Fokus gewechselt werden.
Die Maße der beiden Modelle blieben unverändert – 5,1′' und 6,1′'. Die kleinste Speichergröße beträgt 128 GB. Die iPhones 13 sind ab 24. September in den Farben (Product-)Red, Polarstern, Mitternacht, Blau, Rosé ab 799 (mini) respektive 899 Euro erhältlich.
iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max
Auch bei den beiden Flaggschiffmodellen iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max gibt es keine Veränderungen, was die Größe anbelangt. Das Pro hat weiterhin 6.1′', das Pro Max 6,7′'. Auch hier ist auf der Frontseite die Aussparung kleiner geworden, die Wiedergaberate der Bildschirme liegt jetzt bei bis zu 120 hz, da sollte eigentlich nichts mehr ruckeln.
Das Pro Max soll eine um bis zu 2,5 Stunden längere Batterielebensdauer im Vergleich zum Vorgängermodell haben. Das klingt erstmal gut, allerdings war die geringe Akkulaufzeit auch die große Schwäche des großen iPhones. Beim Pro sollen immerhin 1,5 Stunden mehr Betrieb möglich sein.
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Blaue Stunde: das neue iPhone 13 Pro und 1Phone 13 Pro Max.
© Quelle: Apple Inc.
Eine Erwartung, die High-End-User hatten, wurde anscheinend nicht erfüllt bei den neuen Modellen. Der mmWave-Standard für ein schnelleres 5G-Netz bleibt auch weiterhin den US-Modellen vorbehalten und kommt in absehbarer Zeit nicht nach Deutschland.
Das Herz der beiden Top-iPhones ist auch der A15-Bionic-Chip. Die Kameras, eh schon Aushängeschild der Luxusgeräte, sollen nochmals signifikant verbessert worden sein. Ein Teleobjektiv mit 77 Millimeter Brennweite ist ebenso vertreten wie ein sechsfacher optischer Zoom, der eine optische Dreifachvergrößerung zulässt. Zudem wurde auch die Bildstabilisierung optimiert. Neu ist das Makrofeature, das scharfe Aufnahmen ab zwei Zentimeter Abstand zulassen soll.
Die beiden Pro-Modelle können ab 17. September vorbestellt werden und sind ab 24. September in den Farben Graphit, Gold, Silber und Sierrablau erhältlich. Maximale Speichergröße ist erstmals ein Terabyte. Die Preisskala des iPhone 13 beginnt bei 1149 Euro. Das iPhone Pro Max ist ab 1249 Euro erhältlich und kostet in der Topversion 1829 Euro.
iPhone 12, iPhone 11 und iPhone SE bleiben weiterhin am Markt und runden Apples Angebotspalette ab.
Apple Watch 7
Alles neu und alles größer – wenn auch nur um einen Millimeter. Aber das macht auf den ersten Blick schon eine Menge aus, denn das Display wurde größer und der Rand im neuen Design kleiner. Dass die Watch neu ist, sieht man sofort. 41 und 45 Millimeter messen die merklich flacheren Displays jetzt. Sie sollen auch um 50 Prozent stoßsicherer sein als zuvor. Zudem leuchtet das Display nach Apple-Angaben in der neuen Generation auch um 70 Prozent heller.
Dank des neuen USB-C-Anschlusses soll sich die Ladezeit um ein Drittel verkürzen. Die beste Nachricht für deutsche Kunden ist bestimmt, dass Apples kostenpflichtiges Workout-Programm Fitness+ im Herbst nach Deutschland kommen wird. Die intuitive Integration in die Watch wird da für viele Sportler zum Hauptkaufargument werden. So lassen sich dann etwa die Anzahl bewältigter Wellen beim Surfen oder Radfahrroutinen optimieren. Beim Kauf einer Apple Watch gibt es das Abo drei Monate kostenfrei.
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Apple-CEO Tim Cook demonstriert Funktionen von Apple Fitness+, das bald auch in Deutschland erhältlich sein wird.
© Quelle: Brooks Kraft/Apple Inc
Die Farben der Aluminiummodelle werden Mitternacht, Polarstern, Grün, Blau und (Product-)Red sein. Die Stahl- und edleren Titanmodelle gibt es in Silber, Graphit und weiteren Farben. Die Preise stehen noch nicht fest, ebenso wenig wie der Erscheinungstermin, der etwas vage mit Herbst angegeben wurde.
Für alle, die ihre Vorfreude nicht zügeln können, gibt es bereits jetzt neue Armbänder zu bestellen. Sehr erfreulich ist in dem Kontext, dass alle existierenden Armbänder kompatibel mit der neuen Uhr bleiben.
Fazit
Apple hat diesmal wirklich überrascht – mit dem aufgerüsteten iPad mini, das Kultstatus erlangen könnte, sowie einem leisen Stocken der Preisspirale. Wie performant die Geräte im Einzelnen sind, werden unsere Tests zeigen. Etwas verwunderlich war die Tatsache, dass es wieder keine AirPods 3 zu sehen und hören gab. Aber im Oktober folgt ja wohl ein weiteres Event für die neuen MacBooks Pro …