„Gartic Phone“, „Among Us“ und Co.: Das sind die Gamingtrends in der Corona-Pandemie
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Es muss nicht immer ein hochwertiger Gaming-PC sein: Viele Videospiele laufen auch auf dem Laptop.
© Quelle: Povozniuk/iStockphoto
High-End-Grafik, ein reibungsloses Spielerlebnis und Unmengen an Inhalten: Seit Jahren dreht sich bei Videospielen alles um die Optik und Leistung. Games für den Browser sowie Videospiele mit veralteter Grafik und eher einfachem Spielprinzip – die Anfang der 2000er-Jahre noch ein netter Zeitvertreib waren – spielten lange Zeit eine eher untergeordnete Rolle in der Gaming-Szene. Doch in der Corona-Pandemie rücken genau diese Spiele wieder in den Fokus.
Der Grund ist einleuchtend: In Zeiten von Social Distancing finden auch diejenigen Gefallen an Videospielen, die mit Gaming ansonsten nur wenig am Hut haben. Schließlich sind Onlinespiele in der Pandemie eine gute Idee, um zusammen mit den Freunden Zeit zu verbringen und Spaß zu haben. Doch gerade den Gaming-Newcomern fehlt die nötige PC-Ausstattung, um grafisch anspruchsvolle Spiele überhaupt spielen zu können. Bei den derzeit angesagten Browsergames und Videospielen mit ihrer simplen Grafik können aber fast alle mitmachen – sowohl mit älterem Laptop oder PC als auch mit dem Handy.
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„Gartic Phone“: Stille Post mit lustigen Zeichnungen
Wer gefragt wird, wann er das letzte Mal Stille Post gespielt hat, wird sich vielleicht noch an einen Tag in der Grundschule erinnern. Auch wenn das Spielprinzip nach einem eher ungeeigneten Videospielkandidaten klingt, hat es das Game „Gartic Phone“ geschafft, zum Trend zu werden. Die Besonderheit des Browserspiels ist, dass auch gezeichnet werden muss. Der Einstieg ins Spiel ist recht leicht: Alle Teilnehmer denken sich zunächst einen Satz aus. Per Zufallsauswahl bekommt jeder dann einen Satz eines Mitspielers, zu dem er ein Bild zeichnen muss. Ziel ist es, dass sich der Satz aus dem Bild erkennen lässt. Denn das Bild wird – ohne den ursprünglichen Satz anzuzeigen – an einen weiteren Spieler weitergegeben, der der Zeichnung wieder einen passenden Titel verleihen muss. Dann geht es in die vierte Runde: Auch dieser Satz wird an einen Teilnehmer weitergegeben, der dazu ein Bild zeichnen muss.
Auch wenn das Spiel einfach klingt, kommen nur selten am Ende die Sätze und die Bilder heraus, die anfangs gemeint waren. Aus „Dino übernimmt die Weltherrschaft“ kann im Laufe der Runde schnell „Krokodil fliegt durch den Weltraum“ werden – vor allem dann, wenn die Zeichenkünste der Spieler zu wünschen übrig lassen oder es sich um besonders knifflige Sätze handelt. Das Schöne an dem Spiel ist, dass es nicht um den Sieg, sondern primär um Spaß geht. Am Ende der Runde wird über die Sätze und die daraus entstehenden Bilder gelacht. Das Spiel trendet auch bei bekannten deutschen Youtubern wie „Hänno“ („HandofUncut“).
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„Among Us“: Der Mörder unter uns
Das Onlinespiel „Among Us“ gibt es zwar schon seit 2018, es ist aber erst in der Corona-Krise zum Gaming-Phänomen geworden. Das Spielprinzip ist an beliebte Partyspiele wie „Mafia“ oder „Werwolf“ angelehnt: Unter Crewmitgliedern einer Raumstation befinden sich Mörder, die das Team nach und nach umbringen müssen. Diese „Impostors“ werden am Anfang des Spiels festgelegt, allerdings wissen die restlichen Teilnehmer nicht, bei welchen ihrer Mitspieler es sich um die Hochstapler handelt. Ziel der Crew ist es, die Betrüger ausfindig zu machen oder die erforderlichen Mini-Games zu erledigen, bevor die „Impostors“ alle Mitglieder umgebracht haben. Per Sprachchat können die Spieler darüber beraten, bei wem es sich um die Mörder handelt. Der „Impostor“ muss hingegen so tun, als wäre es ein Crewmitglied, damit er nicht enttarnt wird.
„Among Us“ ist kein Browsergame, kann aber auf den meisten PCs, Laptops und Handys problemlos gespielt werden. Unter Youtubern und Streamern ist das Strategiespiel auch noch Monate nach dem Durchbruch äußerst beliebt. Auf der Streamingplattform Twitch zählt „Among Us“ fast neun Millionen Follower weltweit.
„Codenames“: Um die Ecke denken mit Freunden
Eigentlich ist „Codenames“ ein Kartenspiel, doch der Hersteller Check Games Edition hat es Spielern weltweit als kostenloses Browsergame zur Verfügung gestellt. Das Agentenspiel funktioniert auch online nach dem originalen Prinzip – und ist dank seiner digitalen Form nun auch in Zeiten von Social Distancing unter Freunden möglich. Bei „Codenames“ werden zunächst 25 Karten mit Begriffen in die Mitte gelegt. Gespielt wird in zwei Teams, in denen je ein Spieler zum Geheimdienstchef, also zum Teamleiter ernannt wird. Diese sehen, welche der Begriffe zu ihrem und zum gegnerischen Team gehören. Die Aufgabe des Geheimdienstchefs ist es, seine Teammitgliedern mit Hinweisen die Begriffe des eigenen Teams erraten zu lassen. Dabei darf er aber nicht die konkreten Termini nennen, sondern muss ein passendes Wort und die Anzahl der Karten nennen, auf die er sich bezieht.
Der Teamleiter kann beispielsweise die Wörter „Banane“, „Sonne“ und „Senf“ mit dem Begriff „Gelb“ beschreiben und sagen, dass drei Wörter gesucht sind. Die Teammitglieder müssen dann anhand des Begriffs die dazugehörigen Wörter erraten. Die Wortwahl ist hierbei entscheidend: Wenn sich unter den Begriffen des gegnerischen Teams etwa „Gummiente“ befindet, könnte das eigene Team denken, dass der Geheimdienstchef dieses Wort meinte. Außerdem ist es für den Geheimdienstchef oft schwierig, die Begriffe des Teams in einem einzigen, sinnvollen Wort zu beschreiben – etwa bei „Ritter“, „Honig“, „Faxgerät“ und „Flugzeug“. Die Mitspieler müssen also oft um die Ecke denken. Ziel des Spiels ist es, alle Begriffe vor dem gegnerischen Team zu erraten. Dieses Trendspiel ist auch an Gaming-Youtubern wie „Pietsmiet“ nicht vorbeigegangen.
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„Risiko“: Der Brettspielklassiker als Onlinegame
Das Brettspiel ist bereits mehr als 60 Jahre alt, erscheint aber immer wieder in neuen Editionen. Seit Anfang 2020 – kurz vor Beginn der Pandemie – ist „Risiko“ auch als Onlinespiel kostenlos erhältlich. Auch dieses Spiel überzeugt weniger mit der Grafik als mit dem Spielspaß für Freunde. Am Anfang des Spiels werden die verschiedenen Gebiete der Weltkarte an die bis zu sechs Spieler verteilt. Danach gilt es, die Gebiete anderer einzunehmen und die eigenen zu verteidigen. Wer am Ende die meisten und wertvollsten Gebiete erobert hat, wird zum Sieger gekürt. Ähnlich wie „Among Us“ ist „Risiko“ zwar ein Spiel zum Herunterladen, kann aber dank seiner geringen Systemanforderungen auch auf älteren PCs, Laptops und auch auf dem Smartphone gespielt werden.
„Skribbl.io“: Die Rückkehr des Montagsmalers
Das Spiel Montagsmaler sollte vielen Internetnutzern ein Begriff sein. Das Browsergame auf der Basis eines Fernsehformats war schon in den 2000er-Jahren beliebt, ist aber erst in der Corona-Pandemie wieder so richtig in den Fokus von Gamern gerückt. Auch bekannte Youtuber wie „MontanaBlack“ haben bereits ihr Glück beim Zeichnen im Game „Skribbl.io“ versucht. Das Prinzip ist einfach: Die Spieler bekommen nacheinander Begriffe zugeteilt, zu denen sie im Browser ein Bild malen müssen. Die restlichen Mitspieler müssen diesen Begriff anhand der Zeichnung erraten. Wer am besten rät, gewinnt.