„Super Follows“: Twitter führt Bezahlabos ein
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Ob und wann die Funktion „Super Follows" auf internationale Märkte ausgeweitet wird und wann die Funktion auch der breiten Community zur Verfügung steht, ist noch nicht klar.
© Quelle: Matt Rourke/AP/dpa
Hannover. Der US-Kurznachrichtendienst Twitter führt ein kostenpflichtiges Abomodell ein. Prominente Nutzerinnen und Nutzer, beziehungsweise jene, die mindestens 10.000 Follower haben und mindestens 25 Tweets im Monat posten, können gegen Bezahlung exklusive Inhalte anbieten, wie der Onlinedienst mitteilte.
Die Inhaber und Inhaberinnen der Accounts müssten mindestens 18 Jahre alt sein, um sich an dem „Super Follows“-Programm anmelden zu können. Bisher ist das Abomodell auf die USA und Kanada beschränkt. Ob und wann die Funktion auf internationale Märkte ausgeweitet wird und wann die Funktion auch der breiten Community zur Verfügung steht, ist noch nicht klar.
Twitter: Talk-Funktionen und Newsletter geplant
Im ersten Schritt können „Super Follows“-Accounts nur Tweets mit ihrem Abopublikum teilen. Künftig soll aber auch der Versand von Newslettern oder die Einbindung der Talk-Funktion „Spaces“ möglich sein, heißt es vom Unternehmen. Außerdem können „Super Follower“ zunächst ausschließlich via iOS twittern, aber das Unternehmen plane „Android und das Web bei der breiteren Einführung einzubeziehen“.
Twitter betont auch, dass die teilnehmenden Accounts nicht vollständig in Aboprofile umgewandelt werden. Nutzerinnen und Nutzern, die nicht für Exklusivinhalte zahlen, sollen weiterhin alle kostenfrei zur Verfügung gestellten Tweets sehen können.
Großteil der Einnahmen können die Accounts behalten
Wer „Super Follows“ nutzen will, kann zwischen drei Preisstufen wählen: 2,99 Dollar, 4,99 Dollar oder 9,99 Dollar. Laut Twitter haben die Accounts „auf bis zu 97 Prozent des Umsatzes mit ihrem Super-Follows-Abonnement“ Anspruch. Anhand eines Beispiels des mittelteuren Abos errechnet Twitter, dass die Nutzerinnen und Nutzer einen Anteil von „bis zu 3,39 Dollar“ erhalten können. Der US-Konzern nimmt zunächst 3 Prozent der Aboeinnahmen als Gebühr. Ab einer Schwelle von 50.000 Dollar erhöht sich der Anteil auf 20 Prozent.
Das Unternehmen, das eine lange Durststrecke ohne Gewinne hinter sich hat, entwickelt weitere Monetarisierungsmöglichkeiten. Mit dem Abonnementangebot namens Twitter Blue führte das Unternehmen ein erstes Bezahlmodell ein. Unter anderem mit dabei: eine Korrekturfunktion. Twitter Blue gibt es derzeit nur testweise in Australien und Kanada und kostet dort monatlich 3,49 kanadische Dollar beziehungsweise 4,49 australische Dollar. Im Euro-Raum soll der Monatspreis demnächst voraussichtlich 2,99 Euro betragen.
RND/ ame