Ideen für Gestaltung und Geschichten

Wichteltüren basteln: Was es mit dem Gast während der Weihnachtszeit auf sich hat

Hier zu sehen ist „Familie Wichtels Bastelholz-Türe“ aus dem Buch „Märchenhafte Wichteltüren“ von Carine Rohrbach.

Hier zu sehen ist „Familie Wichtels Bastelholz-Türe“ aus dem Buch „Märchenhafte Wichteltüren“ von Carine Rohrbach.

Gestern gab es diese Tür noch nicht. Ganz sicher. Doch nun ist sie da, im Flur über der Fußleiste, eine Holzpforte im Miniaturformat. Zu ihr hinauf ragt eine winzige Treppe. Sie führt durch einen moosigen Garten. Der Tannenbaum darin ist bereits geschmückt – und sind das da etwa winzig kleine Fußstapfen im Schnee?

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Wichteltüren gehören in immer mehr deutschen Familien zu den Traditionen rund um das Fest. Spätestens am 1. Dezember ziehen die Wichtel ein. Dass sie nun im Haus leben, erkennen Kinder daran, dass irgendwo in der Wohnung eine kleine Tür zu sehen ist. Eltern erfüllen jetzt in der Weihnachtszeit also noch eine Rolle mehr. Sie sind nicht mehr nur Weihnachtsmann und Nikolaus, sondern auch fleißiger Wichtel.

Woher die Wichteltürtradition stammt

Die Tradition der Weihnachtswichtel stammt aus Skandinavien. Dort sind die kleinen Wesen unter dem Namen „Nisse“ bekannt. Ihr Ursprung gehe sehr weit in die heidnische Zeit zurück, schreibt Carine Rohrbach in ihrem Buch „Märchenhafte Wichteltüren“: „Da man früher viele Ereignisse nicht erklären konnte, waren es einfach die Nissen, die ihr Unwesen trieben.“

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Carine Rohrbach hat das Buch „Märchenhafte Wichteltüren“ geschrieben. Erschienen ist es im EMF‑Verlag, es umfasst 64 Seiten und kostet 12 Euro.

Carine Rohrbach hat das Buch „Märchenhafte Wichteltüren“ geschrieben. Erschienen ist es im EMF‑Verlag, es umfasst 64 Seiten und kostet 12 Euro.

Der Sage nach bringen Wichtel Glück über das Haus und sich nützlich ein, wenn man sie gut behandelt. Geht man nicht gut mit ihnen um, kann es aber passieren, dass sie für Unordnung sorgen und Streiche spielen. Um sich gut mit den kleinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern zu stellen, sollte man ihnen hin und wieder Geschenke vor die Tür legen. Und: Sie mögen es gar nicht, beobachtet zu werden. Hat ein Mensch einen Wichtel einmal zu Gesicht bekommen, verschwindet das Helferlein auf Nimmerwiedersehen.

Wichteltüren selbst basteln

Die Wichteltüren gibt es – online, im Bastelladen oder in einigen Dekogeschäften – fertig zu kaufen. Deko für den Garten des Wichtels, wie Zäune, Tannenbäume oder auch einen Schneemann, findet man zum Beispiel im Modellbau-Fachhandel. Fein verzierte Girlanden oder Minitapeten lassen sich aus Washi-Tape gestalten.

Eine Wichteltür lässt sich aber auch selbst basteln. Eine der einfachsten Varianten ist es, ein Stück Pappe in Form einer Tür zurechtzuschneiden und zu bemalen. Eine realistischere Variante der Wichteltür entsteht, wenn man hölzerne Eisstiele mittels Bastel- oder Heißkleber aneinander befestigt und in einer Farbe nach Wahl bemalt. Als Türknauf eignet sich zum Beispiel eine aufgeklebte Holzperle.

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Hier zu sehen ist „Familie Wichtels Bastelholz-Türe“ aus dem Buch „Märchenhafte Wichteltüren“ von Carine Rohrbach. Um sie selbst herzustellen, zunächst ein Stück Pappe auf die Größe 7 x 10 cm zuschneiden. Anschließend Bastelhölzer (oder Eisstiele) auf die Pappe kleben und auf die Hölzer eine Perle als Türknauf. Für den Türrahmen ein Stück Karton (15,5 x 13,5 cm) außen mit breiten Bastelhölzern bekleben. Tür und Rahmen nach Wunsch bemalen. Anschließend die Tür auf den Rahmen kleben. Das minimalistische Haus über der Tür hat Rohrbach aus Washi-Tape direkt auf die Wand geklebt.

Hier zu sehen ist „Familie Wichtels Bastelholz-Türe“ aus dem Buch „Märchenhafte Wichteltüren“ von Carine Rohrbach. Um sie selbst herzustellen, zunächst ein Stück Pappe auf die Größe 7 x 10 cm zuschneiden. Anschließend Bastelhölzer (oder Eisstiele) auf die Pappe kleben und auf die Hölzer eine Perle als Türknauf. Für den Türrahmen ein Stück Karton (15,5 x 13,5 cm) außen mit breiten Bastelhölzern bekleben. Tür und Rahmen nach Wunsch bemalen. Anschließend die Tür auf den Rahmen kleben. Das minimalistische Haus über der Tür hat Rohrbach aus Washi-Tape direkt auf die Wand geklebt.

Die Minitüren lassen sich ebenso aus einem Stück Holz schnitzen, aus Modelliermasse gestalten oder aus Beton gießen. Vielleicht hängt auch nur ein Vorhang vor dem Eingang der Wichtelbehausung? Dieser lässt sich aus einem Stück Stoff zurechtschneiden oder aus Schnüren knüpfen – etwa mit der Technik Makramee.

Manche Wichtel haben außerdem einen kleinen Garten vor ihrer Tür. Eine Grünfläche kann aus Moos hergestellt werden. Schnee lässt sich durch Watte oder etwas Mehl darstellen. Mehl hat auch den Vorteil, dass man darein – mithilfe einer Schablone oder eines Stempels – Minifußspuren drücken kann.

Persönlichkeiten der Wichtel

Genauso wie Menschen haben auch Wichtel ganz unterschiedliche Charaktere und Hobbys – die sich die Eltern ausdenken können. Hier finden Sie einige Ideen:

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Der Fischer: In den frühen Morgenstunden segelt der Fischer mit seinem Boot über das Meer. Vor seiner Wichteltür aus verwitterten Holzplanken liegt ein kleiner Sandstrand mit Muscheln. Immer mal wieder bringt er den Kindern etwas von seinen Fahrten mit. Dann finden sie eine besondere Muschel, einen Seestern oder Fruchtgummifische vor seiner Tür. Wenn der Fischer auch abseits seiner Fahrten das Meer vermisst, wandert er zur Badewanne oder Dusche der Menschen. Dass er da war, erkennt man den den sandigen Minifuß­abdrücken, die er dort hinterlässt.

Dieses Bild stammt aus dem Buch „Märchenhafte Wichteltüren“ von Carine Rohrbach. In dieser Behausung würde sich sicherlich eine Gärtnerin wohlfühlen.

Dieses Bild stammt aus dem Buch „Märchenhafte Wichteltüren“ von Carine Rohrbach. In dieser Behausung würde sich sicherlich eine Gärtnerin wohlfühlen.

Die Gärtnerin: Vor der Tür der Gärtnerin grünt es – auch im Winter. In ihren Beeten, bestehend aus kleinen Schalen oder mit Folie ausgekleideten Holzkistchen, wachsen Kresse, Spinat, Minze und andere Microgreens. Die Kinder können den Keimlingen beim Gedeihen zuschauen. Außerdem braucht die Gärtnerin ihre Hilfe beim Gießen. Als Dankeschön schenkt sie den Kindern Blumen- oder Gemüsesamen. Außerdem bringt die Gärtnerin ihnen weihnachtliche Traditionen rund um Pflanzen näher. An einem Tag liegt ein Mistelzweig vor der Tür, ein andermal ein Barbarazweig. Die Gärtnerin verschenkt auch Blumen wie Christrose und Weihnachts­stern.

Der Schriftsteller: Dieser Wichtel verbringt die meiste Zeit in seiner Wohnung. Dort denkt er nach und schreibt an einem neuen Roman. Das klappt mal besser und mal schlechter. Wenn der Schriftsteller wütend ist, schmeißt er zusammengeknüllte Zettel aus dem Fenster in seinen Vorgarten. Der ist übrigens ein wenig verwildert – viel Zeit für Gartenarbeit nimmt sich der Schriftsteller nicht.

Manchmal bittet er die Kinder des Hauses um Inspiration. Dann liegt ein Brief vor seiner Tür mit Fragen wie: „Dem Weihnachtsmann ist sein Rentier ausgebüxt – wo findet er es wieder?“ oder „Tannenbaum, Hund und Sterne: Was für eine Geschichte fällt dir zu diesen Wörtern ein?“ Die Kinder können dann selbst kreativ werden und dem Wichtel mit einem Brief antworten.

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Die Professorin: Die Wichteltür der Professorin hat die Form einer Rakete. Darüber kleben Sterne, die im Dunkeln leuchten. Einen Garten hat sie nicht, dafür fehlt der Professorin die Zeit. Denn sie ist entweder im All unterwegs oder brütet über Mathe- und Rätselaufgaben. Manchmal braucht sie dafür ein paar Denkanstöße und bittet die Kinder um Hilfe. Dann liegt ein Zettel mit einer Knobel- oder Matheaufgabe vor der Tür. Lösen die Kinder sie, bedankt sich die Professorin am nächsten Tag mit knallbunten Süßigkeiten oder besonderen Edelsteinen. Vielleicht hat sie die ja auf einem ihrer Weltraumausflüge gefunden?

Der Waldelf: Wer im Garten oder auf der Terrasse einen geschützten Platz findet, kann dort einen Waldelfen einziehen lassen. Dieser mag es schlicht. Seine Tür besteht aus ein paar zusammengezimmerten Brettern oder Ästen, der Vorgarten ist ausschließlich mit Naturmaterialien wie Tannenzweigen oder Nüssen dekoriert. Der Waldelf kümmert sich um die Tiere im Haus und im Garten. Manchmal bittet er die Kinder, ihm zu helfen. Dann liegen zum Beispiel Vogelfutter oder Leckerlis für die Haustiere vor seiner Pforte. Manchmal finden die Kinder dort auch Ausmalbilder, Sticker, Klebetattoos oder Minitierfiguren.

So könnte die Wichteltür des Waldelfs zum Beispiel aussehen.

So könnte die Wichteltür des Waldelfs zum Beispiel aussehen.

Die Bäckerin: Was duftet denn da so gut? Die Bäckerin wohnt hinter einer Tür aus Lebkuchen. Auch ihr Zaun besteht aus dem Gebäck – und der Rasen aus einer Platte Lebkuchenteig, bestrichen mit Zuckerguss und bestreut mit grünen Streuseln als Rasen. Verziert hat sie ihren Garten mit allerlei Fruchtgummi- und Schoko­ladenfiguren. Nachts backt die Bäckerin emsig. Manchmal bleiben dabei Zutaten übrig. Dann finden die Kinder eine Zimtstange, eine Packung Vanillezucker oder eine Tüte Schokoladenraspeln vor der Wichtel­tür. Die Bäckerin legt auch gleich ein passendes Keksrezept dazu. Sie freut sich, im Gegenzug eines der Plätzchen kosten zu dürfen.

Der Abenteurer: Die Behausung des Abenteurers mutet etwas provisorisch an. Die Farbe an seiner Tür ist schon etwas abgeblättert. Davor steht ein Wegweiser, auf dessen Pfeile die Namen von Städten aus aller Welt geschrieben sind. Denn der Abenteurer kommt viel rum. Er ist nur selten zu Hause, sondern erkundet die Welt. Von seinen Reisen schickt er den Kindern Postkarten.

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Außerdem freut er sich immer über neue Ideen für Reiseziele. Die Kinder können eine Stadt oder ein Land auf einen Zettel schreiben und dem Abenteurer vor die Tür legen. Dann nimmt er es auf seine Bucket-List. Mit etwas Glück finden die Kinder einige Tage später nicht nur eine Postkarte im Briefkasten, sondern eine landestypische Leckerei oder ein anderes Mitbringsel vor der Tür des Wichtels.

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