110 Verdachtsfälle in Bayern: Betroffene sollen in häuslicher Quarantäne bleiben
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Die Proben der 110 Personen, die mit den Coronavirus-Infizierten in Kontakt standen, sollen schnellstmöglich analysiert werden. (Symbolfoto)
© Quelle: Bernd Thissen/dpa
München. Das bayerische Gesundheitsministerium hat am Donnerstag über die aktuelle Entwicklung in den vier bestätigten Fälle des neuartigen Coronavirus in Bayern informiert. Bei den vier Fällen handelt es sich um drei Männer und eine Frau – alle sind Beschäftigte des Autozulieferers Webasto aus dem Landkreis Starnberg. Die Betroffenen befinden sich laut eines Ministeriumssprechers in einem klinisch guten Zustand.
Der behandelnde Chefarzt Prof. Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing ergänzte: „Die vier Patienten sind weiterhin symptomfrei und in klinisch gutem Zustand. Sie sind bei uns aktuell weiterhin zur klinischen Beobachtung und werden fortlaufend getestet. Mit der Zimmer-Isolierung besteht keine Ansteckungsgefahr für andere Patienten und Besucher in der München Klinik Schwabing."
110 Menschen als Verdachtsfall ermittelt
Erst war von 40 Menschen, die in engerem Kontakt mit den Infizierten standen, die Rede, dann von 80 Personen und nun von 110. Mit den Testergebnissen auf das Coronavirus wurde ursprünglich für den heutigen Donnerstag gerechnet. Diese verzögern sich allerdings und werden nun zu Freitag erwartet. 17 Testergebnisse von Personen, die ebenfalls bei Webasto arbeiten, kamen schon zurück - alle negativ.
Die Test der Proben der anderen Kontaktpersonen aus der Firma laufend weiter, insgesamt stieg die Zahl nun auf 110 (Stand: 30.01.2020). Die Behörden raten denjenigen, die noch auf das Testergebnis warten, zur häuslichen Quarantäne. Sie müssen sich mit Angaben zu ihrem Gesundheitszustand regelmäßig beim Gesundheitsamt melden.
Es könnte jedoch nicht bei der Zahl von 110 Kontaktpersonen bleiben, denn die Gesundheitsämter ermitteln weiter, auch nach Kontakten im privaten Umfeld.
Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) waren bis zum Nachmittag (Stand: 30.01.2020, 16 Uhr) alle Befunde negativ. Damit blieb es beim Stand vom Dienstag, dass sich in Bayern bislang vier Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben.
Man sei jedoch gut vorbereitet. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml unterstrich: „Das bayerische Gesundheitsministerium hat auch die niedergelassenen Ärzte in Bayern über den Umgang mit Verdachtsfällen bei einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus informiert. Die entsprechenden Schreiben haben wir am gestrigen Mittwoch an die Kassenärztliche Vereinigung und die Bayerische Landesärztekammer geschickt."
Die Ministerin ergänzte: „Außerdem haben wir vorsorglich alle Krankenhäuser in Bayern darum gebeten, sich auf die Aufnahme von begründeten Verdachtsfällen und Patienten mit einer bestätigten Infektion vorzubereiten."