Coronavirus: Mehr als 20.000 Infizierte, erster Todesfall in Hongkong

Carrie Lam (r), Regierungschefin der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, verkündete am Montag weitere Schließungen von Grenzübergängen nach China.

Carrie Lam (r), Regierungschefin der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, verkündete am Montag weitere Schließungen von Grenzübergängen nach China.

Peking. Das neue Coronavirus greift in China weiter massiv um sich. Binnen eines Tages stieg die Zahl der bestätigten Fälle von 17.205 auf 20.438 und jene der Todesopfer von 361 auf 425, wie die nationale Gesundheitskommission am Dienstag mitteilte (Stand: 04.02.2020).

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Außerhalb Festlandchinas sind weltweit mindestens 180 Infektionen dokumentiert, von denen nun die zweite tödlich verlaufen ist: In Hongkong starb ein 39-Jähriger, der vor kurzem ins zentralchinesische Wuhan gereist war, das als Zentrum des Ausbruchs gilt. Die Philippinen hatten erst am Wochenende den Tod eines 44-jährigen Chinesen gemeldet.

Über aktuelle Entwicklungen zur Lungenkrankheit halten wir Sie in unserem Liveblog auf dem Laufenden.

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Prekäre Lage in China: "Wettlauf gegen die Zeit"

Angesichts der heiklen Lage rief Chinas Präsident Xi Jinping den ständigen Ausschuss des Politbüros der kommunistischen Partei zu einer Sondersitzung zusammen. Das Treffen des obersten Gremiums der Partei war das zweite dieser Art seit Beginn der Krise im Dezember.

Für die Volksrepublik gelte es, im Kampf gegen eine Ausbreitung des Virus einen Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen, sagte Xi nach einem Bericht des Staatssenders CCTV den Ausschussmitgliedern. Zudem drohte er jenen mit Strafen, die im Ringen um eine Eindämmung des Ausbruchs ihre Pflichten vernachlässigten.

Betriebsbereit: Neues Krankenhaus in Wuhan

In Wuhan nahm derweil eine neue Klinik ihren Betrieb auf, die eigens für die Behandlung von Coronavirus-Patienten innerhalb von nur zehn Tagen erbaut worden war. Teams mit medizinischen Fachkräften der Volksbefreiungsarmee trafen in der Metropole zum Dienst im Krankenhaus ein. Es verfügt über 1000 Betten, eine hochmoderne Ausrüstung und Lüftungssysteme. In den kommenden Tagen soll ein weiteres Krankenhaus für 1500 Coronavirus-Patienten öffnen.

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Coronavirus-Infizierter stirbt in Hongkong

Mit einem Streik erzwangen mehr als 2000 Krankenhausmitarbeiter im halbautonomen Hongkong eine weitgehende Schließung der See- und Landgrenze zu Festlandchina. Ihre Gewerkschaft hatte für Dienstag mit einer Ausweitung des Streiks gedroht, doch gaben die Behörden schließlich nach.

Hongkong meldete nun seinen ersten Coronavirus-Todesfall. Der Mann habe zunächst über Muskelschmerzen geklagt, dann über Fieber und sei auf einer Isolierstation behandelt worden, teilte die für Kliniken zuständige Behörde mit. Demnach war er am 21. Januar mit dem Zug nach Wuhan aufgebrochen und zwei Tage später nach Hongkong zurückgekehrt.

Weitere Beweise: Fledermäuse wohl der Ursprung

Das neuartige Coronavirus kann erkältungs- oder grippeartige Symptome auslösen, aber auch Kurzatmigkeit und Lungenentzündungen. Es wird davon ausgegangen, dass das Virus von Wildtieren auf einem Markt in Wuhan - der Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei - auf Menschen übertragen wurde.

Über die ersten Fälle informierte China die Weltgesundheitsorganisation Ende Dezember. Vergangene Woche rief die WHO einen internationalen Gesundheitsnotstand aus, womit mehr Geld und Ressourcen für den Kampf gegen die Infektionskrankheit bereitgestellt werden können.

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Chinesische Forscher berichteten von weiteren Beweisen, dass das Virus seinen Ursprung in Fledermäusen habe. Die Genomsequenzen von sieben Patienten seien zu 96 Prozent mit Virenproben der Tiere identisch gewesen, schrieben Wissenschaftler um Shi Zhen-Li in einer im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Studie.

RND/AP

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