Deutsche in Wuhan: Rückholaktion der Luftwaffe gestartet
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Der Airbus A310 "Kurt Schumacher" startet auf dem Flughafen Köln Bonn in Richtung Wuhan, um Deutsche aus der vom Coronavirus am stärksten betroffenen chinesischen Provinz Hubei auszufliegen.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Berlin. Mit dem Flug der Luftwaffe wegen der Lungenkrankheit in China sollen mehr als 100 Menschen nach Deutschland geholt werden. Es gebe darunter niemanden, der infiziert sei, und auch keine Verdachtsfälle, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Freitag in Berlin. Die Maschine startete gegen 12 Uhr vom Flughafen Köln-Wahn aus in die schwer vom Coronavirus betroffene Provinz Hubei. Die Ankunft in Deutschland ist an diesem Samstag vorgesehen. Beim Hinflug sollen auf Bitten Chinas 10.000 Schutzanzüge mitgenommen werden, die vor Ort gebraucht würden, sagte Maas.
Quarantäne in deutscher Kaserne
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen mit dem Flug rund 130 Menschen zurückgeholt werden - darunter rund 90 deutsche Staatsbürger und etwa 40 Angehörige mit anderer Staatsangehörigkeit, die sich angemeldet haben. Maas sagte, es habe auch Anfragen anderer Länder gegeben, ihre Bürger mit auszufliegen, es seien aber alle verfügbaren Plätze in der Bundeswehr-Maschine belegt. Die Teilnahme an dem Rückholflug ist freiwillig.
Nach der Landung am Flughafen Frankfurt sollen die Passagiere für die Inkubationszeit von 14 Tagen in Quarantäne kommen. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ist dafür eine zentrale Unterbringung in einer Ausbildungskaserne auf dem Luftwaffenstützpunkt Germersheim in Rheinland-Pfalz vorgesehen. Dieser liegt etwa 100 Kilometer vom Frankfurter Flughafen entfernt.
Coronavirus: WHO meldet „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“
Die Infektionen und Todesfälle erlebten bis Freitag den größten Anstieg innerhalb eines Tages. Die Zahl der Patienten mit dem neuartigen Coronavirus kletterte um 1981 auf 9692, wie die Gesundheitskommission in Peking berichtete. Die Zahl der Toten stieg um 42 auf 213 (Stand: 31.01.2020).
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Donnerstagabend die Ausbreitung des Virus zu einer „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite“. Die 190 Mitgliedsländer werden damit von der WHO empfohlene Krisenmaßnahmen untereinander koordinieren.
RND/dpa