Erste Seniorin in Deutschland geimpft: 101-Jährige erhält den Corona-Impfstoff
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Die Heimbewohnerin Edith Kwoizalla ist mit ihren 101 Jahren die Erste, die am Samstag vor dem offiziellen Impfstart in Deutschland gegen Corona geimpft wurde.
© Quelle: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dp
In Halberstadt (Landkreis Harz) haben am Samstag bereits die Corona-Impfungen begonnen. Im Seniorenzentrum Krüger wurde die 101 Jahre alte Edith Kwoizalla als erste Bewohnerin geimpft. Beobachtern zufolge nahm sie den Piks gelassen und mit einem Lächeln hinter dem Mund-Nasen-Schutz entgegen.
Der Landkreis habe zuvor angefragt, ob die Einrichtung vorbereitet sei, sagte Betreiber und Pflegefachkraft Tobias Krüger. „Jeder Tag, den wir warten, ist ein Tag zu viel“, sagte er. Insgesamt ließen sich den Angaben zufolge 20 Bewohnerinnen und Bewohner sowie zehn Mitarbeitende impfen.
Das Land Sachsen-Anhalt hatte am Samstagmorgen die erste Lieferung mit 9750 Impfdosen in Empfang genommen und sie gleich weiterverteilt an die Landkreise und kreisfreien Städte. Der offizielle Impfbeginn ist für Sonntag geplant.
Europaweiter Impftag am Sonntag – zuerst werden Menschen über 80 und Pflegekräfte geimpft
Der Bund hat an diesem Samstag mehrere Zehntausend Dosen der Firma Biontech an insgesamt 27 Standorte liefern lassen. Von dort aus wurden sie an Impfzentren und mobile Teams verteilt. Am Sonntag sollen nicht nur deutschland-, sondern europaweit im Rahmen des europäischen „V-Day“ (Vaccine Day/Impftag) die ersten Impfungen verabreicht werden. Die Terminvergabe in Deutschland wird in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt, sie sind außerdem für die Lagerung und die Beschaffung von Impfzubehör wie Lösungsmittel, Spritzen und Kanülen zuständig.
Allgemein gilt jedoch: Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden, in einer weiteren Stufe Ältere zwischen 75 und 79 Jahren, Menschen mit Demenz oder einer geistigen Behinderung in Einrichtungen, dort tätiges Personal und Menschen mit Downsyndrom. Folgen sollen 70- bis 74-Jährige, Menschen nach Organtransplantationen, Bewohner und Personal in Gemeinschaftsunterkünften – etwa Minderjährige, Asylsuchende, Obdachlose und enge Kontaktpersonen von Schwangeren und Pflegebedürftigen.
Dann folgen im Corona-Impfung-Zeitplan Ältere zwischen 65 und 69 Jahren, Lehrkräfte, Erzieherinnen, Inhaftierte, Saisonarbeiter, Beschäftigte in Verteilzentren oder der fleischverarbeitenden Industrie, weiter 60- bis 64-Jährige, Personal in Schlüsselpositionen der Landes- und Bundesregierungen sowie Mitarbeiter im Einzelhandel, der Polizei, der Feuerwehr oder des ÖPNV.
Zu denen, die in der Reihenfolge beim Impfen gegen das Coronavirus zuletzt berücksichtigt werden, gehören im Allgemeinen Menschen unter 60 Jahre, die weder Vorerkrankungen haben noch mit Risikopatienten in Kontakt kommen oder berufsbedingt viele Menschen treffen.
Das entspricht etwa 45 Millionen Menschen. Für Kinder gibt es bisher keine Daten und deshalb keine dezidierten Impfempfehlungen.
RND/dpa