Kontaktlos durch die Corona-Zeit – Alternativen für den Alltag

Die Innenstädte leer, Geschäfte und Gaststätten wie in der Münchner Innenstadt geschlossen. Trotzdem kann man Gastronomen unterstützen – und soziale Nähe auch mit räumlicher Distanz bewahren.

Die Innenstädte leer, Geschäfte und Gaststätten wie in der Münchner Innenstadt geschlossen. Trotzdem kann man Gastronomen unterstützen – und soziale Nähe auch mit räumlicher Distanz bewahren.

Eigentlich leben wir in einer völlig digitalisierten Welt voller Internetphänomene, Onlinedienste und Smartphoneabhängigkeiten. In Zeiten von drohender Ausgangssperre, “social distancing” und freiwilligen oder verordneten Quarantänemaßnahmen aber fällt erst auf, wie viel Zwischenmenschliches doch noch unseren Alltag dominiert. Vom täglichen Supermarktbesuch über die Begegnung mit dem Postboten bis hin zum Abendvergnügen – einigen fällt der Verzicht ziemlich schwer. Für viele Bereiche gibt es Tipps oder Alternativen:

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1. Lebensmitteleinkauf

Gerade erst hatten die großen Supermarktketten den Lieferservice für deutsche Haushalte etabliert – in Zeiten der Corona-Krise überstieg der Bedarf dann schnell sämtliche Kapazitäten und musste in vielen Städten vorerst gestoppt werden. Deutschlands Supermärkte selbst aber dürfen sogar länger und öfter öffnen, haben genug Waren und werden – wenn auch mit Verzögerungen – ausreichend nachbeliefert.

Vorkehrungen gibt es in fast allen Märkten: Vielerorts gibt es Absperrband oder es stehen Mitarbeiter am Eingang und achten darauf, dass nicht zu viele Kunden gleichzeitig hereinkommen. Gibt es längere Warteschlangen, hilft ein Abstand zum Vorder- und Hintermann von mindestens einem, besser zwei Metern. Alle Kunden werden außerdem darum gebeten, kontaktlos zu bezahlen. Das gilt auch in Drogeriemärkten, Apotheken und allen Geschäften, die sonst noch geöffnet haben dürfen.

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2. Bankgeschäfte

Um kontaktlos zahlen zu können, ist entweder eine Smartphone-App oder eine entsprechende EC-Karte notwendig, die die Banken derzeit kurzfristig an Kunden versenden. Grundsätzlich weisen alle großen Banken darauf hin, dass ihre Mitarbeiter wie gewohnt erreichbar sind – nur eben telefonisch und per E-Mail statt persönlich in den Filialen. Kontaktlose Zahlungen sind natürlich auch mit Hilfe von Onlineüberweisungen oder Plattformen wie Paypal möglich.

3. Gastronomie

Die kontaktlosen Zahlmöglichkeiten kommen gerade auch Gastronomiebetrieben zugute. Da fast alle Kneipen, Restaurants, Bars und Cafés laut der Bund-Länder-Vereinbarung schließen müssen oder nur temporär öffnen dürfen, bieten viele Gastronomen Abhol- oder Lieferservices für Kunden aus dem Umkreis an. Bezahlt wird online, geklingelt nach Möglichkeit gar nicht – genauso wie bei den großen Lieferdiensten wie Lieferando. So wird das Lieblingsschnitzel des Stammlokals mitunter bis vor die Haustür gebracht.

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In der Stadt Lingen im Emsland haben sich zum Beispiel gleich mehrere Gastronomen zusammengetan unter dem Namen “Lingen Lecker Lokal – rettet unsere Gastroszene”. Jeder melde nach und nach Zusatzangebote über seine eigenen Plattformen, schrieb etwa die “Alte Posthalterei” bei Facebook. Für Sonnabend hat der Laden sogar zur digitalen Bierverkostung eingeladen – die live bei Facebook gestreamt wird.

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Viele Gastronomen (und auch Einzelhändler) bieten aktuell außerdem Gutscheine zum Verkauf an – mit denen Kunden ihre Lieblingsgeschäfte vor Ort unterstützen können.

4. Familienleben

“Soziale Distanz” hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Ansprache offiziell von uns allen gefordert. Dabei ist der Begriff eigentlich irreführend: Es geht um räumliche Distanz – soziale Nähe aber ist in dieser Notlage wichtiger denn je. Auch da helfen technisch eher einfache Errungenschaften: Familienmitglieder (die nicht ohnehin im selben Haushalt wohnen) vielleicht lieber regelmäßig anrufen, statt nur anzuschreiben, vielleicht sogar mit Bild – via Skype oder Facetime –, Freunden Briefe schreiben (und den einsamen Spaziergang zum Postkasten nutzen) oder einen Podcast für Oma und Opa aufnehmen – die so immerhin Nähe auf Knopfdruck spüren können.

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5. Sport

Neben Fensterputzen, Staubsaugen und Bodenwischen wird bei vielen das Verlangen nach sportlicher Betätigung auf Dauer wohl wachsen. Fitnessstudios haben zwar ebenfalls bis auf Weiteres schließen müssen – bieten zum Teil trotzdem Service: McFit Deutschland etwa verschenkt kostenlose Gutscheine für das studioeigene “Cyberobix”-Programm, das per App zum Beispiel auf dem Fernseher abgespielt werden kann. Die Kette FitX stellt gerätefreie Trainingspläne zur Verfügung und streamt ihre Kurse zu gewohnten Zeiten auf Youtube.

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Kleinere, inhabergeführte Studios verleihen Equipment sogar gegen Pfand an Kunden. Bei Mitgliedsbeiträgen sind viele Sportstudios ohnehin kulant und lassen sie für den Zeitraum der Schließung ruhen. Wer kein Mitglied in einem Studio ist, der kann auch problemlos Yoga oder Pilates machen, ohne die eigenen vier Wände zu verlassen. Ansonsten: Vielleicht einmal unter den Klamottenberg im Schlafzimmer nachsehen, vielleicht verbirgt sich darunter in dem ein oder anderen Haushalt noch ein alter Hometrainer.

6. Unterhaltung

Spaß ist, was man selbst daraus macht, das ist klar. Für die einen ist es Stricken oder Lesen, für die anderen ein Konzert. Die gute Nachricht ist: All das ist auch weiterhin möglich. Handarbeitswaren, Puzzle oder Brettspiele sind problemlos online bestellbar (und werden von Hermes und DHL neuerdings auch ohne Unterschrift geliefert). Und auch dabei kann man lokale Händler unterstützen. Denn die bieten trotz Schließung gerade ihre Ware über andere Wege an. Ein Buchhändler aus Potsdam etwa bestellt Bücher auf Wunsch weiter – und bietet einen individuellen Abholservice nach Absprache.

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Überhaupt zeigt sich die Branche von Kunst und Kultur sehr flexibel. Etliche Bands, Sänger und Pianisten streamen ihre Konzerte im Internet, Museen bieten digitale Führungen. Das Neue Museum mit Nofretete oder das benachbarte Pergamon-Museum in Berlin lassen sich mit virtuellen Rundgängen erkunden. Solche Entdeckungstouren bieten auch das Städel-Museum in Frankfurt/Main, das Museum für Hamburgische Geschichte, Schloss Sanssouci in Potsdam, das Ozeaneum in Stralsund, Münchens Deutsches Museum, das Nürnberger Museum Industriekultur, das Zeppelin-Museum Friedrichshafen, die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, das Bauhaus Dessau, das Düsseldorfer Museum Kunstpalast oder die Kunsthalle Bremen.



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