PIMS: Erste Fälle von neuartiger Autoimmunerkrankung bei Kindern in Deutschland
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Die an PIMS erkrankten Kinder in Deutschland mussten stationär behandelt werden. (Symbolbild)
© Quelle: Ole Spata/dpa
Hannover. Gut 230 Kinder sind europaweit bereits an der neuartigen Autoimmunerkrankung “Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrom” (PIMS) erkrankt. Auch in Deutschland hat es nun die wohl ersten offiziellen Fälle gegeben: Im Kinderkrankenhaus Auf der Bult in Hannover haben sich vier Kinder mit der seltenen Krankheit infiziert. Alle Betroffenen wiesen Antikörper gegen Sars-CoV-2 auf.
Erkrankte Kinder haben lang anhaltendes hohes Fieber
Die erkrankten Kinder in Hannover waren zwischen drei Monate und 13 Jahre alt. Sie wiesen unterschiedliche Symptome wie Bindehautentzündungen, Hautausschlag, Lungenentzündungen und Magen-Darm-Entzündungen auf. Als einziges gemeinsames Symptom hatten alle lang anhaltendes hohes Fieber gehabt. PIMS sei nicht ansteckend, bei allen vier erkrankten Kindern gab es einen unkomplizierten Krankheitsverlauf, wie ein Sprecher des Krankenhauses Auf der Bult der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung” (HAZ) mitteilte. Die erkrankten Kinder seien nach dem stationären Aufenthalt bereits wieder zu Hause.
Zusammenhang von PIMS und Coronavirus unklar – Ähnlichkeiten mit Kawasaki-Syndrom
PIMS weist Ähnlichkeiten mit dem Kawasaki-Syndrom auf, das zu einer Überreaktion des Immunsystems führt. Das Kawasaki-Syndrom wird vermutlich durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Ob PIMS mit dem Coronavirus in Verbindung steht, ist laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) noch unklar. Ein Zusammenhang sei plausibel, hieß es in einer Mitteilung. Teilweise wurden betroffene Kinder positiv auf das Coronavirus getestet. In Großbritannien und Frankreich hatte es je einen Todesfall gegeben, der in Verbindung mit PIMS gebracht wurde. Das Erkrankungsrisiko für Kinder sei in der EU und Großbritannien jedoch gering, so ECDC.
RND/bk