RKI-Chef Wieler: “Müssen damit rechnen, dass Kapazitäten nicht reichen”

Lothar Wieler, der Chef des Robert-Koch-Instituts, bei einer Pressekonferenz.

Lothar Wieler, der Chef des Robert-Koch-Instituts, bei einer Pressekonferenz.

Berlin/Frankfurt. Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, kann nicht ausschließen, dass sich die Versorgungssituation in der Corona-Krise auch in Deutschland zuspitzen könnte. Das machte er mit Blick auf die dramatische Situation in Ländern wie Italien deutlich. “Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben. Ob es so kommt, ist Spekulation”, sagte Wieler im Interview der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. “Wir müssen jedenfalls damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar.” In Italien war die Zahl der Toten im Zuge der Corona-Pandemie am Samstag auf mehr als 10.000 gestiegen.

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Wieler warnt vor dem Verzehr exotischer Tiere

Rund 70 Prozent der Erreger stammten ursprünglich aus dem Tierreich, erläuterte Wieler, der studierter Veterinärmediziner ist, zu einem möglichen Ursprung des neuartigen Coronavirus. “Eine Ursache für neue Erreger ist, dass wir immer stärkeren Kontakt zu vormals exotischen Tieren haben. Wir dringen immer tiefer in den Urwald vor, die Biodiversität wird durch Monokulturen reduziert”, sagte der RKI-Chef. Dadurch könnten sich bestimmte Erreger schneller verbreiten. “Heikel ist zudem das Ernährungsverhalten in einigen Kulturen, vor allem in Asien, wo die Menschen alle möglichen Tiere verzehren, auch solche, die kurz vor dem Essen noch leben, sodass beim Schlachten Blut übertragen wird.”

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Wieler findet auch scharfe Worte gegen den illegalen Tierhandel: “Vor allem sollten wir massiv gegen den illegalen Tierhandel vorgehen, wenn Leute aus allen möglichen obskuren Gründen Tiere heimlich ins Land bringen – von Schleichkatzen bis zu Affen, die eindeutig eine wichtige Quelle von neuen Erregern sein können.” Woher genau der neue Erreger stammt, ist bislang unklar.

RND/dpa

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