RKI meldet über 23.000 Corona-Neuinfektionen – zweithöchste Todeszahl seit Ausbruch
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Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen 23.318 neue Corona-Infektionen gemeldet.
© Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/
Berlin. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen 23.318 neue Corona-Infektionen gemeldet. Vor genau einer Woche hatte der Wert noch bei 21.695 gemeldeten Neuinfektionen gelegen.
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Die Pandemie und wir
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Mit 483 neuen Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden wurde der zweithöchste Stand seit dem Ausbruch der Pandemie erreicht. Am vergangenen Mittwoch war der bisherige Höchstwert mit 487 Todesfällen erreicht worden. Insgesamt sind demnach an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 18.517 Menschen in Deutschland gestorben (Stand: 5.12., null Uhr). Seit dem Beginn der Pandemie haben sich nach Angaben des RKI insgesamt 1.153.556 Menschen mit dem Virus infiziert.
R-Wert wieder über 1
Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,04 (Vortag: 0,94). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 104 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter eins, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Der täglich vom RKI errechnete R-Wert bezeichnet die effektive Reproduktionszahl. Sie ist Ausdruck des Gleichgewichts zwischen dem infektionsvermeidenden Verhalten der Bevölkerung und der Infektiosität des Virus selbst. Der Schätzwert bezieht sich auf die Lage von vor etwa eineinhalb Wochen. Um exponentielles Wachstum zu vermeiden, sollte sich der Wert stabil unterhalb der kritischen Grenze von eins bewegen.
Die Lage der Intensivstationen
Bei der Beurteilung der Maßnahmen kommt es auch auf Kapazitäten von Intensivbetten, Geräten und Personal an. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) erfasste zuletzt 4011 Corona-Patienten, die in 1278 Krankenhäusern in Deutschland intensivmedizinisch behandelt werden müssen. 60 Prozent der Corona-Intensivpatienten müssen künstlich beatmet werden. Zudem verzeichnete die DIVI 22.401 belegte Intensivbetten. 5033 Betten sind noch frei.
Das muss bei der Beurteilung der Infektionslage beachtet werden
Am 11. November hat das RKI seine Empfehlungen der Testkriterien geändert. Das bedeutet, es sollen nur noch Menschen mit schwerer, coronatypischer Symptomatik sowie Kontaktpersonen von Covid-19-Patienten getestet werden. Dadurch könnte die Corona-Dunkelziffer steigen, weil Infizierte mit milden Symptomen nicht mehr erfasst werden.
Seit Beginn der Pandemie ist die Zahl der Corona-Tests kontinuierlich gestiegen. Bis Anfang September wurden in Deutschland mehr als 13,4 Millionen Tests durchgeführt. Mit der neuen Teststrategie nimmt die Anzahl wieder ab. In der ersten Novemberwoche waren es circa 1,6 Millionen Corona-Tests, Mitte November rund 1,3 Millionen.
Auch die Positivenrate spielt bei der Beurteilung des Infektionsgeschehens in Deutschland eine Rolle. Diese Kennzahl gibt an, wie viele der durchgeführten Corona-Tests tatsächlich positiv sind. Steigt die Positivenrate, ist das ein Hinweis darauf, dass das Infektionsgeschehen zunehmen könnte.
Jeden Mittwoch veröffentlicht das RKI die neu errechnete Positivenrate in seinem Situationsbericht. Seit Anfang September steigt die Quote an: Waren in der 37. Kalenderwoche (7. bis 13. September) noch 0,86 Prozent der Tests positiv, sind es nach der geänderten Teststrategie Mitte November 9 Prozent gewesen. In der 48. Kalenderwoche (23. bis 29. November) waren es 9,28 Prozent.
Positiver Corona-Test sagt nichts über Infektiosität aus
Fällt ein Corona-Tests positiv aus, bedeutet das, dass sich die Getesteten mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Es heißt aber nicht, dass sie auch infektiös sind und andere anstecken können. Die Höhe des Ansteckungsrisikos hängt von der Virusmenge ab.
Die Viruskonzentration beschreibt der sogenannte Ct-Wert. Je höher diese Kennzahl ist, desto niedriger ist die Viruskonzentration und desto weniger wahrscheinlich ist es, dass die Infizierten andere Menschen anstecken können. Das RKI weist darauf hin, dass der Ct-Wert je nach Probennahme und Testverfahren variieren kann.
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RND/dpa