Mit Pockenimpfstoff Imvanex

Stiko empfiehlt Impfung gegen Affenpocken für Risikogruppen

Der erste Fall in Brandenburg war am 28. Mai bei einem 40-Jährigen aus Potsdam bestätigt worden.

Die Stiko empfiehlt eine Affenpockenimpfung – für Risikogruppen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat eine neue Impfempfehlung zu Affenpocken für Risikogruppen ausgesprochen. Das Gremium empfiehlt Personen „mit einem erhöhten Expositions- und/oder Infektionsrisiko“ eine Impfung mit dem in der EU zugelassenen Pockenimpfstoff Imvanex, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heißt. Das Vakzin hat bisher nur eine Zulassung zum Schutz vor dem Variolavirus, dem Auslöser der echten Pocken. Nach Angaben des dänischen Herstellers Bavarian Nordic A/S wurde Imvanex „aber zuvor für den Off-Label-Einsatz bei Affenpockenfällen bereitgestellt“.

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Nachträglich impfen lassen sollten sich nach Ansicht der Stiko nun: Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten – also zum Beispiel sexuellen Kontakt oder Face-to-face-Kontakt mit einem Abstand von weniger als einem Meter. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der medizinischen Versorgung, die an Affenpocken erkrankte Personen ohne ausreichenden Schutz wie einer FFP2-Maske oder Handschuhen versorgt haben. Und Laborpersonal mit ungeschütztem Kontakt zu infektiösen Laborproben.

Sie sollen in einem zeitlichen Abstand von mindestens 28 Tagen zwei Impfdosen des Pockenimpfstoffs Imvanex erhalten. Die erste Impfung soll bis zu 14 Tage nach dem Kontakt mit der infizierten Person erfolgen. Wer bereits in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurde, braucht nur eine einzelne Dosis.

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Stiko empfiehlt Affenpocken-Impfung für Risikogruppen

Die Ständige Impfkommission empfiehlt bestimmten Menschen eine Impfung gegen Affenpocken. Unterdessen steigen die Fallzahlen in Deutschland weiter.

Mehr als 130 Affenpockenfälle in Deutschland bekannt

Auch Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben, könnten von einer Impfung profitieren. „Grund ist, dass Fälle in Deutschland bisher ausschließlich bei Männern der MSM-Community aufgetreten sind und diese Gruppe deshalb besonders geschützt werden soll“, heißt es zur Erklärung vonseiten der Stiko. MSM steht für „Men who have sex with men“ – auf Deutsch: „Männer, die Sex mit Männern haben“.

Da der Impfstoff aber zunächst nur „eingeschränkt verfügbar“ sei, sollen sich zunächst jedoch vorrangig Kontaktpersonen gegen Affenpocken impfen lassen. Dieses Impfschema, bekannt als Ringimpfung, hatte auch die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC empfohlen. In Großbritannien findet es bereits Anwendung.

Impfung gegen Affenpocken: Kanada schützt Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko
 27 May 2022: WHO World Health Organization vaccination certificate a syringe and a wooden cube labeled monkeypox, smallpox vaccine, vaccination for monkeypox virus PHOTOMONTAGE *** Impfpass der WHO Weltgesundheitsorganisation eine Spritze und einem Holzwürfel mit Aufschrift Affenpocken, Pocken Impfstoff, Impfung für das Affenpocken Virus FOTOMONTAGE

Die Behörden etwa in Québec lassen derzeit jene Menschen zur Impfung zu, die einem erhöhten Risiko einer Infektion ausgesetzt sind.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bislang mehr als 130 Affenpockenfälle in Deutschland registriert. Affenpockeninfektionen äußern sich in der Regel mit Symptomen wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollenen Lymphknoten. Typisch sind auch Hautläsionen, die im Gesicht, an den Händen und Unterarmen beginnen und sich dann über den Körper ausbreiten. Dabei entstehen zunächst Flecken auf der Haut, die sich zu Knötchen und dann zu eitrigen Bläschen weiterentwickeln. Meist verschwinden die Beschwerden nach mehreren Wochen wieder. Es sind aber auch schwere Krankheitsverläufe möglich, vor allem bei jungen und immungeschwächten Personen.

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Neben den Impfungen empfiehlt die Stiko, „Fälle und deren Kontaktpersonen frühzeitig zu identifizieren, Isolations- und Quarantänemaßnahmen einzuleiten, mögliche Verdachtsfälle zeitnah diagnostisch abzuklären sowie die betroffenen Risikogruppen aufzuklären und über Schutzmaßnahmen zu informieren“. Kontaktpersonen und Infizierten wird derzeit geraten, sich für mindestens 21 Tage in häusliche Quarantäne beziehungsweise Isolation zu begeben. Der Beschlussentwurf der Stiko-Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen, ist also noch keine endgültige Empfehlung.

RND/she/lb

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