Vor allem Familien betroffen: Engpass bei Fiebermedikamenten mit Paracetamol
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Gerade Kinder leiden unter einem Medikamentenengpass bei Fiebersäften mit Paracetamol.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) herrscht aktuell ein Lieferengpass bei den Fiebersäften, die Paracetamol enthalten. Das BfArM hält die Lieferengpässe derzeit zwar für nicht kritisch. Durch den Engpass bei den Paracetamol-Fiebersäften wurden in der Zwischenzeit aber Ersatzprodukte, wie etwa Zäpfchen oder Säfte mit dem Wirkstoff Ibuprofen, vermehrt genutzt. Dadurch ist auch bei diesen Arzneimitteln kurzfristig ein Engpass entstanden.
Die Apothekerin Juliane Stark-Kreul erklärt gegenüber der „Apotheken Umschau“, dass „Ibuprofen in flüssiger Form vor allem für Kinder gedacht ist“. Und die scheinen aktuell häufiger krank zu sein. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) berichtet von „etwas mehr Infekten als zur gleichen Zeit in den Jahren vor Corona“.
Engpass voraussichtlich im Herbst beendet
Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) liegt der Engpass an einem Marktrückzug eines der beiden Hersteller für Paracetamol-Fiebersaft. Auch wenn die Apotheken im Falle eines Engpasses auf andere Medikamente ausweichen können und im Notfall die Arzneimittel auch selbst herstellen, sei das auch nicht immer ganz einfach. „Das Herstellen benötigt nicht nur viel Zeit, in den Apotheken herrscht derzeit auch ein Personal- und Fachkräftemangel“, erklärt Stark-Kreul.
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Der Branchenverband Pro Generika hatte bereits im Mai berichtet, dass Hersteller von Paracetamol-Säften wegen enormem Preisdruck aus der Produktion ausstiegen – und nur noch ein Hauptanbieter übrig ist, der damals schon mit Lieferengpässen zu kämpfen hatte. Der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zufolge habe Ratiopharm zwar Produktionssteigerungen angekündigt, das konkrete Ende des Engpasses konnte aber noch nicht genannt werden. Laut BfArM soll der Engpass voraussichtlich bis Herbst andauern.
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